Botswana, Zimbabwe, Zambia – und zurück nach Kapstadt

19 08 2010

Warnung: Liebe Leute, wir haben schon lange nicht mehr geschrieben und das hier wird ein langer Bericht. Ich hoffe, ihr überlebt’s! 🙂

Und bevor es los geht noch dieser Hinweis: wir haben auch die Fotos in der Galerie hoch geladen, einfach hier klicken: zu Namibia, Botswana und Zimbabwe / Zambia und natürlich meinem Skydive (Fallschirmsprung). 

Also, weiter geht’s auf unserer Nomad-Tour und unserer Weltreise:

Windhoek war nichts Weltbewegendes, nur gerade recht um genug Geld zu besorgen, den Blog kurz zu aktualisieren und schon mussten wir wieder zurück auf den Campingplatz, um Zelte aufzubauen und uns schön zu machen für den Abendausgang… (den wir dann allerdings relativ kurz hielten).

Am anderen Morgen ging es los nach Botswana: unser erster Stopp war in Ghanzi, wo wir in einem Busch-Camp übernachteten. Nach der Dusche gleich nach unserer Ankunft (hinter einer Bambuswand, aber immerhin mit warmem Wasser) – wir gehören zu den Schnellen und somit immer zu den Ersten unter den Duschen 🙂 – setzten wir uns erst einmal wieder auf Tommy und genossen einen weiteren wunderschönen Sonnenuntergang (natürlich mit einem Cider an der Lippe). Anschliessend gab es Abendunterhaltung – einen Buschmen-Tanz. Was ganz nett war, aber auch nicht mehr.

Erster Höhepunkt in Botswana war das Okavango-Delta. Der folgende Tag in Maun diente dazu, uns auf unseren zwei-tägigen Trip ins Delta vorzubereiten: Das Nötigste noch einkaufen (v.a. Alkohol 😉 ) und mit einem „Scenic“-Flug uns das Delta von oben anschauen. Zu siebt quetschten wir uns in einen kleinen  Flieger und Kevin, unser Pilot, startete die Maschine. Es war mordsmässig heiss, die Luft stand und natürlich herrschten auch noch windige Verhältnisse – die 45 min. versprachen alles andere als ein komfortables Flugerlebnis zu werden… Aber es war super: wir bekamen einen schönen Eindruck vom Delta mit seinen vielen Seen und Inselchen und sahen Elefanten, Giraffen, Büffel und Löwen.

Am Abend hiess es dann packen. Da wir mit den Mokoros (Kanus) ins Delta gingen war der Platz beschränkt: Schlafsack, Zelt, Schlafmatte, 5-Liter-Wasserkanister und jeder durfte noch einen Tagesrucksack mit den persönlichen Sachen mitnehmen. Dazu gehörten warme Sachen, Taschenlampe, Sonnenschutz, ein Buch und je nach Bedarf Alkohol und Snacks 😉 Uns erwartete pro 2 Personen ein Mokoro mit einem sog. Poler, dem Steuermann/Ruderer, kurz ein Einheimischer, der uns mit einer langen Bambusstange hinter uns stehend durchs Gewässer schiffte. Am anderen Morgen ging es also los: abgeholt wurden wir von einem Truck, auf den all unser Gepäck inklusive uns geladen wurde und dann wurden wir eine Stunde durch die Pampa chauffiert. An der Mokoro-Station angekommen, ging dann das Verladen los und irgendwann sassen wir endlich in unseren Mokoros und Cross, unser Poler, lotste uns durch die Gewässer. Natürlich gab es viel Seegras, Bambus und allerlei Insekten, vor allem Spinnen. Aber abgebrüht wie wir sind, sind wir natürlich nicht aus dem Mokoro gesprungen 🙂 Die Stimmung war ruhig und entspannt, wir glitten über das Wasser, mal schneller, mal wieder etwas langsamer – Momente zum Geniessen! Plötzlich hiess es Elefanten und Zebras etwas weiter voraus. Also schnell dahin – und wir wurden mit einem prächtigen Blick auf Tiere belohnt. Wow! Nach ca. 1 ½ Stunden landeten wir schliesslich und es hiess aussteigen. Schon wieder? Da wir erst gerade eine Pause hatten, schauten wir uns etwas irritiert an. Und stiegen aus. Hm. Was passiert? Unsere Polers griffen sich Schaufel und herumliegende Hölzer und machten sich daran, die kleine Lichtung zu roden. Ähm?? Ja, richtig: das war unser Campingplatz für die 2 Nächte! Okeeee, dann schauen wir uns doch mal um, wo finden wir eine ebene Stelle? Schwierig. Wohin können wir unsere Schnarcher verbannen (wie sonst üblich)? Kein Platz. Also versuchten wir uns irgendwie einzurichten, bauten unsere Zelte auf, legten unsere wenigen Habseligkeiten rein und wurden dann zusammengerufen zur Besichtigung des „Badezimmers“: ein Weg ins Gebüsch, dort haben die Polers ein Loch gebuddelt – fertig. Wer das Badezimmer nutzte, musste die Schaufel mitnehmen und danach schön brav ein bisschen Erde ins Loch schütten. D.h. es war besetzt, wenn die Schaufel am Anfang vom Weg fehlte. Tja, so einfach ist das Leben im Busch. Ich muss ja nicht speziell erwähnen, dass das Badezimmer auch wenn abseits so doch relativ gut einsehbar war, schliesslich waren wir in der Wildnis, also musste es genug nah sein, der Sicherheit zu liebe… Nachts mussten wir ausserdem auch jeweils zu zweit gehen, vorbeugen ist besser, denn wer will schon von einem Löwen, Elefanten oder einer Schlange gefressen werden?? Danach gab es erstmal Mittagessen, und anschliessend war Siesta angesagt. Wer wollte, konnte ausserdem noch Baden gehen. Ich nicht. Sara hat es mir verboten. Nachdem sie nachgelesen hatte, was für gefährliche Parasiten und Larven (Bilharziose) es in diesen Gewässern gab, welche sich den Weg durch die Haut in unseren Körper bahnen und dort zu eierlegenden Würmer heranwachsen, wollten wir doch kein Risiko eingehen. Vor allem nicht, wenn wir noch 10 weitere Monate unterwegs sind… Später stellte sich jedoch heraus, dass mit diesem Wasser gekocht wurde, wir hoffen nun einfach das diese blöden Viecher durch das kochende Wasser vernichtet wurden… (Linda, können wir in Nepal bei Dir einen Test machen? hihi) Nach der Siesta war es Zeit für die Wanderung durch das Delta. Wir sahen viele Spuren von Elefanten und Zebras und Kleingetier – und plötzlich standen nicht weit von uns entfernt 3 Elefanten! Wir pirschten uns etwas heran und zogen dann aber bald wieder ab, vor allem nachdem sich ein Elefant in unsere Richtung aufmachte 🙂 Danach gab es Abendessen und anschliessend heiteres Beisammensitzen um die Feuerstelle. Nun ja, es wurde ein langer Abend, soviel sei verraten. Tagwach am nächsten Tag war 6 Uhr, Kaffee und Tee um 6.30 und Abfahrt zum Morgenspaziergang um 7 Uhr. Wir wanderten wieder durchs Gebüsch, sahen weitere Zebraherden, Knochenüberreste von Elefanten und trafen schliesslich wieder auf fressende Elefanten. Dieses Mal war das Anpirschen allerdings weitaus schwieriger – leider kamen wir nicht so nahe an sie ran wie am Tag zuvor. Nach dieser anstrengenden Wanderung (!!) ging es zurück und es gab ein spätes Frühstück mit anschliessender Siesta bis zum Mittagessen um 14.30. Danach Baden oder nochmals Siesta, bevor wir uns zur Sonnenuntergangsfahrt in unseren Mokoros aufmachten. Ein weiterer herrlicher Sonnenuntergang. Anschliessend zurück zum Abendessen, ums Feuer sitzen, die Flasche Wein aufmachen. Geniessen. Kurz darauf war es Zeit für eine Vorführung, unsere Polers wollten uns ihre traditionellen Tänze vorführen. Es wurde zur besten Unterhaltung! Sie sangen und tanzten ums Feuer, wir mussten natürlich mitmachen und es wurde viel gelacht. Schliesslich wollten sie, dass wir etwas Landespezifisches aus unserer Heimat vorführten, tja, das wurde richtig lustig. Ach ja, Sara und ich haben uns einfach dezent im Hintergrund gehalten, hehe. Schliesslich machten wir noch einige Rätselspiele, unsere Polers waren richtig gut darin – wir alle leider gar nicht 🙁 und so ging auch irgendwann dieser Abend zu Ende, in grosser Harmonie und mit dem Lachen im Herzen. Lustig war’s! Am nächsten Tag durften wir dann ausschlafen – und es war Sara’s Geburtstag. Vor lauter Gratulationen kam sie zu nichts, und ich durfte die ganze Zeltabbauerei alleine machen *humpf*, na ja, fast alleine. Tja, und dann ging es zurück, zuerst wieder an die Mokoro-Station, dann Verladen auf den Truck, Abladen auf dem Campingplatz und Lunch Essen.

Anschliessend brachen wir auf zum nächsten Campingplatz in Gweta, dem Planet Baobab und Zwischenstation auf dem Weg zum Chobe National Park. Die Vorfreude auf warm Wasser und frische Kleidung war gross, nach 2 Tagen im Busch und Katzenwäsche hatten wir alle das Gefühl vor Dreck zu stehen! Der Campingplatz war ein richtiges Highlight: riesiger Pool, grosse Duschen (allerdings nur 2!) und eine tolle Bar. Kurzum ein toller Ort, um Saras Burzeltag noch gebührend feiern zu können: von unseren Gspänli gab es eine Geburi-Karte, eine Packung Marshmellows und eine Taschenlampe – im Buschcamp hatten wir nämlich zwar eine Taschenlampe dabei, aber keine Batterien mehr… Katie spendierte eine schöne pinke Geburtstagstorte. Und Sara hatte je eine Flasche Amarula und Peppermint Liqör besorgt, daraus mixten wir Shots mit Namen „Springbok“. Lecker! Zusammen mit den Marshmellows über dem Feuer und dazwischen Pomme Chips und einem Schluck Bier – eine tolle Mischung 😉 Den Abend liessen wir in der Bar ausklingen – für andere nahm er da erst richtig fahrt auf… hihi. Und so waren wir am morgen danach alle etwas müde, schliesslich war um 6.15 schon wieder Frühstück angesagt, und wie schon erwähnt, bis dahin müssen auch die Zelte abgebaut sein – ächz!

Der Chobe National Park wartete anschliessend auf uns, zuerst galt es allerdings rund 420 km zurückzulegen. Wir entschieden uns für einen Game Drive (eine Tour im Landcruiser durch den Park um die Tiere zu erspähen) am Mittag – anstatt einem weiteren Stadtbummel in einem Städtchen, in dem es nichts zu sehen gibt und wir nur wieder Alkohol kaufen und uns über das langsame Internet nerven würden… Und wir sahen wieder Hippos (Nilpferde), Giraffen, Antilopen, jede Menge Vögel und ganze Elefantenherden – alles gleich neben uns, so nah konnten wir teilweise ranfahren. Einige der Elefanten überquerten den Chobe-Fluss, ein herrliches Schauspiel: das Wasser wird immer tiefer und tiefer, die Elefanten verschwinden immer mehr und schliesslich schaut nur noch das Ende ihrer Rüssel aus dem Wasser, alle schön wie am Faden aufgezogen 🙂 bis sie dann auf der anderen Seite des Flusses wieder rauskommen. Anschliessend ging es gleich weiter mit einer Flussfahrt auf dem Chobe River, mit bestem Blick auf Krokodile, Elefanten, Hippos und Büffel – und einem super Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag ging es weiter zu den Victoria Falls, von Botswana nach Zimbabwe. Was mich besonders beeindruckt hat: Der Zoll von Botswana hatte so was wie ein Leitbild an der Wand aufgehängt, mit ihrer Vision „guten Service liefern“ und der Mission, diesen durch „Freundlichkeit und gut ausgebildetes Personal“ sicherzustellen. Und das hier, mitten in Afrika!! Wir wurden übrigens auch schnell abgefertigt.
Nachdem wir dann in unserer Logde eingecheckt hatten und uns für diverse Aktivitäten entschieden hatten, ging es endlichendlich zum letzten grossen Highlight der Tour, den Victoria Falls. Und was uns erwartete war einfach ein umwerfendes Naturschauspiel: tosende Wasserfälle soweit das Auge reicht und teilweise doppelte Regenbogen. Die Gischt war heftig und machte uns richtig nass. Aber wir scheuen ja auch das Wasser nicht 🙂 Um die Vic-Falls zu erkunden kann man gemütlich (und eben manchmal etwas nass) dem Rand gegenüber den Fällen entlang spazieren und von den verschiedenen Aussichtspunkten schöne Fotos machen.
Nächster Programmpunkt nach den Fällen war der lokale Craft Market, ein offener Markt für sämtliche Souvenirs: ob nun eine 2 Meter hohe Giraffe, ein kleiner Holz-Löwe oder -Hippo als Staubfänger oder Schüsseln, Buchstützen, Skulpturen aus Stein oder Tücher – all das gibt es in Hülle und Fülle. Aber kaum betritt man den Market, wird man wieder von allen Seiten bestürmt, beste Preise werden angeboten und man könnte auch gleich die ganze Kleidung eintauschen. Heiss begehrt sind T-Shirts, Hosen und Uhren. Einige unsere Gspänli wurden dabei ihre alten Kleider los und bekamen dafür einen Rabatt auf die Souvenirs. Wir – ihr könnt es euch sicher vorstellen – hatten nach 30 Minuten bereits wieder genug. Und machten uns somit von dannen, auf der Suche nach einem schönen Café, wo man wieder in Ruhe sitzen konnte und nicht feilschen oder Leute abwimmeln musste.

Ja, und das ganze schreibe ich einen Tag später, hier an der Sonne, im Garten unserer Lodge am Pool, ganz entspannt und tiefengereinigt, denn Sara und ich hatten gerade eine Massage, Gesichtsreinigung, Manicure und Pedicure. Wir haben jetzt beide schön lackierte Fuessnägeli (ok, mit durchsichtigem Nagellack), hihi. Aber nach dem ganzen Staub und Dreck war das auch dringend notwendig!
Aber es ist ja schon klar, ganz ohne Souvenirs wollten und konnten auch wir nicht weiterziehen – also haben wir nach der entspannten Massage noch einmal einen Anlauf genommen, diesmal mit unseren Decken zum Tausch ausgerüstet. Auf dem Craft Market dann direkt ab in die Ladies-Halle (mit den Jungs wollten wir uns nicht mehr rumschlagen): hier boten ausschliesslich Frauen ihre Ware an. Wir hatten es auf eine Salatschüssel und Besteck abgesehen. Unsere Decken wurden gleich mal fach-frauisch unter die Lupe genommen und als „alt“ abgestempelt. Wir protestierten natürlich vehement: neu, aber gebraucht, bitte! Und dann ging das Verhandeln los: von allen Seiten wurden uns Schüsseln angeboten, alle Frauen erklärten, dass sie unbedingt diese eine Decke haben wollten. Für sich oder ihre Kinder und Babies. Aber wir sollten doch bitteschön schon noch ein paar Dollar drauflegen, schliesslich müssten sie auch zu Essen kaufen für die Kinder… Tja, und so nahm das Ganze seinen Lauf. Allerdings war es wesentlich entspannter als mit den Herren. Wir feilschten und diskutierten, guckten uns die Sachen an und lehnten auch dankend ab (was sollen wir mit drei Schüsselchen oder einer grossen Holzkelle oder einem Früchtebehälter?). Schliesslich bekamen wir, was wir wollten. Für 2 Decken und 2 Dollar und mit bester Unterhaltung.
Am Abend gab es in unserer Lodge noch ein letztes Braai, übersetzt bedeutet dies ein typisch (süd-)afrikanisches Grillen an einer offenen Feuerstelle. Unsere Jungs hatten kräftig Fleisch eingekauft: 7 Kilo für 11 Leute… somit war genügend für alle da. Nur nicht für Sara, die musste sich an die Pizza halten (was ihr gut geschmeckt hat). Den Abend haben wir mit einem Bier ausklingen lassen – mit was sonst? – und am nächsten Morgen galt es bereits Abschiednehmen von unseren liebgewonnenen Gspänli 🙁

Unsere Tour war damit also zu Ende, nach 20 gemeinsamen Tagen. Alles in allem war es eine gute Entscheidung diese Tour zu buchen, es war super und hat sich total gelohnt! Wir haben in diesen Tagen wirklich viel gesehen und wären wahrscheinlich einiges gestresster gewesen, wenn wir selbst gefahren wären – die schlechten Strassen, die grossen Distanzen, Unterkünfte suchen, immer genug Vorrat an Wasser und Benzin haben undundund. Unsere Erwartungen wurden also klar übertroffen – und unsere Befürchtungen trafen nicht ein: in einem Truck eingesperrt zu sein, mit 22 anderen Nasen, jeder mit Extra-Wurst und seinen Eigenheiten etc. Aber mit 16 Lieb gewonnen blieb das Ganze doch ganz überschaubar, und die Gruppe hat einfach auch gut funktioniert. Hach, schön war’s Leute! 🙂

Von Vic Falls nach Kapstadt zurück:
Den Tag danach verbrachten wir dann in Frieden als einzige Gäste in der Lodge – im Gegensatz zu dem Trubel zuvor war es plötzlich richtig still. Am anderen Morgen starteten wir in unser letztes Abenteuer in Afrika, nämlich die Rückfahrt von den Vic Falls nach Windhoek und von dort, nach einem Aufenthalt von 12 Stunden, weiter in einem Schlaf-Bus nach Kapstadt. Da der Bus von der Zambia-Seite aus losfuhr, mussten wir nochmals über die Grenze und ein weiteres teures Visa kaufen. Und wenn schon, denn schon dachten wir und schauten uns auch gleich die Wasserfälle noch von der anderen Seite aus an. Und wow, einmal mehr, es war einfach fantastisch und atemberaubend. Ich musste Sara fast schon zum Bus zerren, sie konnte einfach nicht genug kriegen von der Pracht – und alles musste natürlich schön festgehalten werden, damit wir auch in 20 Jahren noch 500 Bildli davon anschauen können! 🙂
Gut, im Bus sicherten wir uns dann natürlich die besten Plätze, oben zuvorderst (hihi, das kennen unsere Nomad-Gspänli ja schon von uns 😉 ). Und los ging’s. Die Sonne schien, es war warm und wir bretterten über die holprigen Strassen Richtung Namibia. Ein weiterer toller Sonnenuntergang. Und dann wurde es langsam kalt. Und kälter. Hinter uns, neben uns – alle packten die Decken aus. Und wir? Mit unseren Decken wärmten sich mittlerweile andere und unsere Rucksäcke mit den Schlafsäcken waren im Anhänger. Also keine Chance, vor dem nächsten Stopp auch nur daran zu denken. Und es wurde richtig kalt. Also stieg ich mal runter zum Fahrer (über all die Schlafenden und ihre Beine), und merkte: ah, weiter hinten ist es ja wesentlich wärmer! Nur hatte es da leider keine freien Plätze mehr… Der Fahrer stellte immerhin die Lüftung ab, allerdings gab es auch keine Heizung. Und der nächste Stopp war noch weitweit weg. Also wieder zurück. Am besten aufeinander drauf sitzen, dachten wir, das gibt am wärmsten. Es war aber für länger einfach äusserst unbequem 🙁 Trotzdem, immer mal wieder nickten wir ein. Dann: nächster Stopp, ich wieder zum Fahrer. Nützte aber nichts, er liess mich nicht raus, nur Ein- und Aussteigen war erlaubt. Grummel. Also wieder hoch. Wir nickten wieder ein. Und wieder ein Stopp – jetzt aber: ich wieder raus. Diesmal klappte es. Ich kletterte auf den Anhänger und … konnte vor lauter Koffer unsere Rucksäcke nicht sehen. Sie lagen zuunterst (schliesslich sind wir ja die Ersten gewesen) und ich hatte absolut keine Chance ranzukommen. Arrgghhhh! Mittlerweilen war es 4 Uhr morgens, also hiess es noch 2 Stunden zu überleben… Irgendwie schafften wir das dann auch, aber wohin an die Wärme an einem Montagmorgen um 6 Uhr in Windhoek? Noch hatte leider nichts offen. So suchten wir in Windhoek erstmal in eine offene Einkaufshalle, wo’s ein bisschen wärmer war und wir uns wärmere Kleider aus dem Rucksack rausholen konnten. So, langsam wurde uns warm, also konnten wir darüber nachdenken, wie wir die nächsten Stunden verbringen wollten. Schnell war klar: Föteli beschriften (wir mussten 3 Wochen und rund 2’000 Bilder verarbeiten), sortieren, hochladen, Berichte schreiben, E-Mails beantworten, Afrika abrechnen undundund. Viel zu tun also! So ein richtiger Bürotag halt – gibt’s auch in den Ferien 🙂 Die Zeit raste, ehrlich gesagt, wir kamen gerade mal bis zur Überarbeitung der Bilder von Namibia und schon war wieder Zeit für unsere nächste Busreise nach Kapstadt. Diesmal waren wir schlauer und suchten uns gleich die Schlafsäcke raus. Dann Gepäck laden und Platz nehmen. Wir hatten die gleiche Crew wie auf dem Weg nach Windhoek, der „Ticketeur“ (oder Platzanweiser oder wie-auch-immer-das-heisst) erkannte uns gleich wieder und rief laut „SCHUMAKKER“ und „TANJA“! Was für ein Willkommensgruss 🙂 Gut, noch etwas Zeit bis zur Abfahrt, wir also wieder raus. Und dann die grosse Neuigkeit: Wir warteten auf einen Bus von Walvis Bay, dieser ist unterwegs zusammengebrochen, erwartete Verspätung: 2 Stunden! Puuuhhh! Wir also wieder ins nächste Resti und weiter Fotos sortiert. Pünktlich 2 Stunden später waren wir wieder beim Bus und warteten weitere 50 Minuten, bis es dann endlich losging. Juhuu, endlich! Kaum waren wir 5 Minuten unterwegs, fuhr der Bus links ran, stoppte, und alle Lichter gingen aus. Hmmm. Aber schon kurz darauf ging das Licht wieder an, der Bus fuhr wieder an und weiter ging’s. Also alles paletti?! Von wegen: der nette Ticketeur kam und machte eine klare Ansage im Bus: technische Probleme, ein Mechaniker muss sich das anschauen und jetzt warten wir bis der kommt und die Probleme behebt. Ha, jetzt brachen aber die Proteste aus: die Touris blieben schön ruhig, wir wussten ja, das ist Afrika, aber die Einheimischen, die hielten sich nicht zurück und schimpften Zeter und Mordio – das war vielleicht ein Schauspiel! 🙂 Hihi, einmal mehr beste Unterhaltung! Nun gut, kurz zusammengefasst, wir erreichten Kapstadt mit 5 Stunden Verspätung und konnten uns den freien Nachmittag ebenso ans Bein schmieren wie auch die Sunset Cruise, die wir noch machen wollten (wir hatten einen Gutschein dafür von unserem chilenischen Gspänli bekommen). Und so liessen wir also unseren letzten Abend in Kapstadt und Afrika bei einem Bier, Burger und einem letzten Schwatz mit unserem Guide Morrison ausklingen (er kam von Johannesburg und startete am anderen Morgen eine nächste Tour zu den Vic Falls).

Bereits sitzen wir im Flieger nach Singapur und freuen uns auf die vielen Filme, das leckere Essen und die ganzen vielen Singapore Slings (Cocktails), die wir auf diesem Flug noch haben und geniessen werden 😉 Prost! Und damit hat ein neuer Abschnitt auf unserer Reise rundherum begonnen: in Asien werden wir alles in allem rund 4 Monate verbringen. Wir sind gespannt, wie das wohl wird 🙂

Ja, und wenn ihr jetzt bis hierhin gelesen habt, dann sei euch noch das verraten: noch immer freuen wir uns total, wenn ihr Kommentare auf unserem Blog hinterlässt (und sei es auch nur mit einem kleinen Lebenszeichen), uns per E-Mail auf dem Laufenden hält oder uns ab und zu ein SMS von euch erreicht! Fühlt sich immer ein bisschen wie „zu Hause“ an 🙂

Bis dänn und ganz liebe Grüsse

Sara & Tanja

 

PS: Nein, wir erzählen euch nichts vom letzten Aufreger: Kamera verschwunden, nicht mehr im Truck wo Sara sie hingelegt hat, niemand hat sie gesehen oder genommen, ergo kann sie nur gestohlen worden sein (und das aus dem Truck)! Das geht gar nicht, aber es war keine Zeit, das ganze endgültig aufzuklären, wir mussten weiter. Also dann, 3 Stunden später am Campingplatz, wenn alle ihr Zeugs ausgeräumt haben, dann können wir nochmals checken, ob sie wirklich nicht mehr da ist. Und bis dahin machen wir es im Sara-Stil: Uns nerven und aufregen, ab uns selber und der Welt, uns überlegen auf welchen Wegen die wohl wegkam und uns gar nicht mehr abregen. Und dann, ja dann kommen wir an und durchsuchen Tommy und finden waseliwas wohl? Aber wo – wie nur konnte die Kamera dahin kommen? Und schon ist alles wieder gut – wir haben uns einfach 3 Stunden lang elendiglich genervt und alle auf Trab gehalten. Aber was sind das schon im Vergleich zu den verbleibenden Stunden: 300 Tage mal 24 Stunden – nichts! Also was soll’s! 🙂

PS 2: Unsere Kamera ist uns heilig! Wir freuen uns nämlich ab den schönen Bildern, die wir damit schiessen können und dem tollen Zoom. Drum haben wir sie nämlich extra noch kurz vor unserer Reise gekauft – merci Marcel für den Tipp!! Und wenn wir grad dabei sind: der zweite Akku war auch eine gute Idee und wir waren schon mega-froh darum! Nur das Stativ, das Olle, ist immer noch in meinem Rucksack und wurde bis dato noch nicht gebraucht. Mal luege, vielleicht kommt der Moment ja noch 🙂 

PS 3: Habe ich schon gesagt, dass ich einfach nicht fotografieren kann? Sara lehrt mich geduldig – und schimpft immer, wenn ich mal wieder zuviel Himmel drauf hab oder ihr die Füsse abschneide. Also, somit ist ziemlich einfach rauszufinden, welche Fötelis ich gemacht habe (wobei, diese Anfänger-Fotos zeigen wir euch natürlich gar nicht – es sei denn, wir haben keine andere Wahl!). 

PS 4: Wir haben jetzt übrigens auch eine Hotmail E-Mail-Adresse: ufreise[at]hotmail.ch. Dort kann man auf SkyDrive auch Bildli hochladen (bis zu 250 GB) und mit anderen Hotmailern teilen. Wir haben momentan dort vor allem Fotos von der Tour, um diese mit unseren Gspänli zu teilen. Meldet euch, wenn ihr auch mit uns teilen wollt – dann können wir Hotmail-Freunde werden, hihi.

PS 5: Und falls es Euch interessiert, wir haben bereits unsere nächste Reise geplant 😉 Da staunt ihr aber, was?? Wir können einfach nicht genug kriegen! Und weil uns Afrika sooo gut gefällt, hier schon mal unsere Route: Zürich – Johannesburg, da die Drakensberge und den Krüger NP nachholen (haben wir leider nicht mehr geschafft), weiter durch Mozambique den Stränden entlang reisen, dann hoch nach Malawi, Tanzania der Küste entlang durchqueren und in Kenya wieder auf eine Safari-Tour gehen. Na?



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1 Antwort zu “Botswana, Zimbabwe, Zambia – und zurück nach Kapstadt”

  • Z'Hänni' sagt:

    Uff, mier händs gschafft.
    Isch wieder eimol me, än spannendä und interessantä Bricht gsi. Dankä!!!
    Mier händ z’Brichtli unter freiem Himmel im Ticino uf äm Lap-Top gläsä.

    Grüessli

    PS 1: Das mit äm Stativ. Gib äm nomol a Chance. Vor allem bi Nachtufnahmä (Sunnäuntergäng) und für Föteli vu eu beidnä (wenn hald a mol nid grad öpper umä isch, wo eu fötelät) isch z’Stativ Gold wert, mier gäbtens mol nümmä retour.

    PS 2: Hät üs gfreut, dass mier eu hüt Morgä ganz spontan hän chönnä ghörä und gseh.

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