Bali & Gili Islands

10 09 2010

Bali & die Gili-Islands – in den Ferien von den Ferien! Ja, wir wissen, das mag für Euch Daheimgebliebenen ein bisschen gemein klingen, aber nach Malaysia brauchten wir unbedingt Ferien! Wir wollten nicht mehr rumgondeln, nicht mehr jeden Tag woanders sein und nicht mehr immer unsere Weiterreise am nächsten oder übernächsten Tag organisieren – nein, wir wollten einfach nur Ausspannen, rumliegen und in den Tag hinein leben. Und das wollten wir auf Bali bzw. nachher auf den Gili Islands tun.

So buchten wir also rasch ein Ticket nach Bali. Noch einen Tag in KL absitzen und ab an den Strand. Beim Einchecken die erste Überraschung: keine Einreise nach Indonesien ohne Ausreiseticket oder einem VISA, dass man vorher bei der Botschaft besorgen muss. Wir hatten weder das Eine noch das Andere. Dafür ein Ticket von Singapur nach Kathmandu, nur nützte das leider gar nichts… Tja, gute Vorbereitung! Aber glücklicherweise gab es am Flughafen „free Wifi“, also freier Internetzugang. Und so suchten wir das nächste stille Plätzchen auf, packten unser heissgeliebtes Netbook aus, loggten uns ein und suchten im Internet nach dem billigsten Flug zurück von Bali nach Singapur. Gesucht, gefunden, gebucht. Eine Stunde später marschierten wir also wieder zum Check-In und diesmal klappe es problemlos 🙂

In Bali angekommen hiess es Taxi schnappen, ab nach Kuta und ein Hotel suchen. Uns schloss sich eine Tschechin an und wir beschlossen mit ihr zusammen ein Zimmer zu suchen, denn sie hatte auch schon eine klare Vorstellung davon, wo sie hinwollte. „Leider“ kannte der Taxifahrer das Hotel nicht (ha, Überraschung-Überraschung – Kuta ist ja sooo gross!) und so lud er uns „im Zentrum“ ab. Naja das Zentrum war nicht wirklich dort, wo er uns absetzte, wie wir im Nachhinein feststellen mussten – er wollte einfach den Verkehr vermeiden. Das fing ja gut an, schon in die erste Touristen-Falle getappt… 😉 Wir also unsere Rucksäcke geschultert, immer noch in unseren Wanderschuhen (besser diese an den Füssen als auf dem Rücken zu tragen!) und los ging der „Spaziergang“ in der drückenden Hitze zu diesem Hotel. Diesmal hechelten wir beide der Tschechin hinterher, der Schweiss lief uns nur so runter. Erschwerend kam hinzu, dass in den Strässchen von Kuta die Fussgänger nicht wirklich willkommen waren – hier hiess es Vorfahrt für die Töfflis, und von denen hatte es wirklich viele! So mussten wir immer wieder vor den heranbrausenden Scooter davon hechten um nicht überfahren zu werden. Daneben gab es natürlich ganz viele hilfsbereite Balineser, jeder mit dem heissesten Tipp für ein schönes Hotel… Kurz gesagt: es war das reinste Spiessrutenlaufen! Gut, wir hatten uns ja so entschieden und ignorierten alle noch so tollen Tipps von euch – sei es nun das Hyatt oder das Intercontinental oder, oder… wir bekamen also, was wir verdienten 😉 Der Höhepunkt dann war mein Kniefall: irgendwie verhakten sich meine tollen Wanderschuhe und ich konnte keinen Schritt vorwärts mehr machen. Mein Rucksack aber war wie ich selbst ja auch in der Vorwärtsbewegung, tja und so legte ich mich einfach mal der Länge nach hin. Super! Knie offen (toll, direkt vor all den schönen Strand-Tagen), Füsse verknotet – und eine ganze Strasse von Zuschauer, hihi. Aufstehen war dann etwas vom Schwierigsten, und ja, da merkte ich meinen 16.7 kg-schweren Rucksack (übrigens, der von Sara wog 10.2 kg – bin ich nicht nett?). Gut wenigstens war dann das Hotel nicht mehr weit entfernt und wow, wir bekamen sogar ein Zimmer mit AirCon (Klimaanlage). Am nächsten Tag organisierten wir unsere Weiterreise nach Gili-Islands, genauer nach Gili Trawangan. Wir wollten weg von Bali, egal wie schön der Strand auch immer war. Und ja, wir wollten auf diese Inseln, die gemäss dem Lonely Planet super-toll sein mussten und wo es ausserdem keinen motorisierten Verkehr gab. Entweder man bewegte sich mit einer Pferdestärke (Kutsche) oder einer Menschenstärke (Velo oder zu Fuss) vorwärts, was anderes gab es nicht.
Und so war einmal mehr Verhandeln angesagt: den Preis für Hin- und Rückreise mit Bus und Schnellboot drückten wir – trotz Hochglanz-Prospekt – auf die Hälfte runter. Dies lag dann in etwa wieder im Rahmen unseres Budgets…

Auf Gili Trawangan angekommen, wollte uns jeder auf seine Kutsche laden und jeder wusste natürlich bereits schon wieder das beste und günstigste Hotel auf der Insel. Aber wir wollten uns einen Überblick verschaffen, also klapperten wir nach Gutdünken die diversen Resorts und Villages ab. Und wurden schliesslich fündig: ein schönes Bungalow, gross, mit Veranda und Klima und einem Freiluft-Badezimmer – das Ausspannen konnte beginnen! 🙂 Das Meer: herrlich warm und stahlblau. Der Strand schön sandig. Das Wetter schön sonnig und wahnsinnig heiss. Die Fruchtshakes lecker, das Essen lecker, Happy hour gab es auch – was will man mehr? Nun ja, etwas gab es noch, was auf unserer Wunschliste stand: ein Fernseher, damit wir das US Open schauen konnten… Am dritten Tag wurde das dann richtig dringend. Also machen wir uns auf den Weg und fanden eine Bar mit TV, wo wir auch bereits morgens um 9 Uhr Tennis schauen konnten. Allerdings löste das unser Problem nicht, denn die Spiele begannen um 11 Uhr abends (wir haben 12 Stunden Zeitverschiebung zu New York) und gingen die ganze Nacht durch. Da half nur eins: ein Zimmer mit TV suchen. Gedacht, getan und ziemlich schnell auch gefunden. Und so zogen wir schon am dritten Tag wieder um, diesmal in ein Zimmer mit Satelitten-TV, Minibar und Safe (AirCon und Bad natürlich auch dabei), einem tollen Pool und einer Bar, in der wir auch während dem Frühstück noch TV schauen konnten… und alles zum gleichen Preis. Ähm ja, wir geben es zu, wir liessen es uns richtig gut gehen! 🙂

Gili Trawangan, kurz Gili T, gilt von den drei Gili-Inseln als die Party-Insel, da es hier eine Reihe von Bars und Pubs gibt (im Gegensatz offensichtlich zu den andern beiden Inseln Meno und Air) und man ganz easy Pilzli und Gras kaufen kann. Es gibt ausserdem auch keine richtige Polizei hier. Die Insel selbst ist wirklich nicht gross, wir schafften eine Umrundung zu Fuss in rund 2 Stunden (unsere einzige sportliche Betätigung und die erst noch bei sengender Hitze…). Das ganze „Leben“ reiht sich wie an einer Kette entlang auf einer Seite der Insel: Resorts, Bungalows, Läden, Internetcafés, Restaurants, Pubs, Tauchschulen und Info-Centers. Hier kann man hoch- und runterflanieren, immer wieder überholt von Pferd und Kutsche und Velofahrer. Natürlich mussten auch wir uns mal eine solche Kutschenfahrt gönnen, nämlich als wir für den Sonnenuntergang auf die andere Seite der Insel spazierten  und von dort eine Heimfahrt „brauchten“. Die Kutscher kennen nichts und treiben ihre Pferde im Höllentempo über die holprige Strasse den Strand entlang. Damit die Touristen ausweichen, haben sie eine Velohupe, mit der sie unablässig Platz fordern. Manchmal kann’s dabei ganz schön eng werden und als Passagier in der Kutsche fühlt es sich ein bisschen wie im Schüttelbecher an! Da hilft nur eins: festhalten, Augen weit auf und durch! Ich würde sagen, was die Töffli in Kuta sind, sind die Kutschen auf Gili T, nur nicht so lärmig und nicht so hektisch…
Den Sonnenuntergang haben wir uns übrigens gemütlich in der Tapas-Bar angeschaut, bei Sangria und feinen Häppchen. Natürlich hat Sara unzählige Fotos geschossen, die Schönsten haben wir für euch wieder hochgeladen.

Ein grosser Teil der Bewohner sind Muslime und so ist es ganz normal, dass der Muhezin mehrmals täglich zum Gebet ruft, ansonsten hört man von morgens bis abends Musik aus den Musikboxen der Bars. Zur Abendunterhaltung kann man ins Kino gehen: diverse Bars haben eine Grossleinwand installiert und zeigen zwei wechselnde Filme pro Abend, entweder überdacht oder direkt am Strand. Oder man macht es sich in einer der „Hochstände“ mit TV gemütlich und geniesst sein eigenes Programm. Zur Auswahl stehen eine ganze Reihe von DVD’s, einzige Bedingung ist, dass man etwas zu Trinken oder Essen bestellt. Ja, wirklich, es ist total relaxt hier. Wir geniessen jede Minute in vollen Zügen – und könnten glatt noch ein paar Tage länger bleiben. Oder wie Sara heute treffen gesagt hat: morgen sind unsere Ferien vorbei!

So sind wir nun hier an unserem zweitletzten Tag mit einem kleineren Schlafdefizit, aber trotzdem völlig relaxt und erholt. Die halbe Nacht haben wir Stanislaw Wawrinka zugeschaut, also kaum ein Auge zugetan. Diese Nacht steht nun Roger Federers Viertelfinal an. Und morgen heisst es dann schon wieder mit Schiff und Bus zurück nach Kuta, von dort nach Singapur und von dort weiter nach Kathmandu. Dann beginnt es, unser Abenteuer Nepal und Tibet.

Lasst es euch gut gehen und hebed eu sorg!
Sara und Tanja

PS: Leider haben wir es nicht geschafft, den Bericht vor zwei Tagen hochzuladen, deshalb kommt das zuletzt Erlebte als PS hinzu.
Die 2-stündige Schifffahrt zurück auf dem Schnellboot haben wir auf dem Deck genossen. Es war traumhaft in den Sonnenuntergang zu fahren, den Wind um die Ohren und immer wieder aus dem Wasser hüpfende Delphine zu beobachten!
In Kuta mussten wir uns wieder ein Hotel suchen. Das war vielleicht anstrengend! Denn unsere einzige Bedingung war: es musste einen Fernseher haben mit dem Sportkanal, der auch das US Open live überträgt. So sind wir zwei Stunden durch Kuta marschiert, haben jede Unterkunft abgeklappert – egal wie billig oder teuer das Hotel aussah – und man glaubt es kaum, wir haben keine einzige Unterkunft gefunden, in der wir das US Open hätten schauen können… Wir haben sogar schon im Hard Rock Hotel eingecheckt und das Zimmer bezahlt, nachdem man uns versichert hatte, dass sie diesen einen Sportkanal hätten. Und dann, endlich im Zimmer, Sport schauen – nix! Natürlich hatten sie Sportkanäle, viele sogar, aber einfach nicht der mit der Live-Tennis-Übertragung… Frust. So haben wir halt wieder ausgecheckt, und uns schliesslich die billigste Unterkunft genommen, die wir finden konnten. Wenn schon kein TV, dann auch nicht viel Geld ausgeben. Abgesehen davon, dass uns mittlerweile sowieso nur noch ein paar wenige Stunden bis zum erneuten Auschecken blieben – unser Flug nach Singapur ging am anderen Tag um 6.55 Uhr, d.h. wir mussten uns bereits um 4.15 Uhr wieder auf den Weg machen *gähn*

Inzwischen sind wir in Singapur angekommen und morgen früh um 5 Uhr geht es wieder zum Flughafen *nochmals gähn* Wir wünschen also allen eine gute Nacht, schlaft gut und träumt süss 🙂