Singapur & Malaysia

28 08 2010

Singapur war das Eintrittstor für unsere Reiseetappe Asien.
Bereits im Flieger mit Singapur Airlines spürten wir den neuen Kontinent: asiatische FlugbegleiterInnen mit ihrer asiatischen Bekleidung und natürlich asiatisches Essen. Wir freuten uns einfach auf ein paar Stunden Filme-gucken (Kino und TV hatten wir schon lange keines mehr) und das machten wir dann auch bis zum bitteren Ende: 13 Stunden waren wir gesamthaft im Flieger, davon schaute ich wahrscheinlich um die 10 Stunden Filme, zum Schlafen kam ich gar nicht und Sara nur ganz wenig.
So landeten wir in Singapur um 7 Uhr morgens mit einer Zeitverschiebung von 6 Stunden (vorwärts) – unsere biologische Uhr sagte also dass es 1 Uhr morgens sei und wir jetzt endlich ins Bett sollen. Doch daran war nicht zu denken! Wir mussten zuerst unsere Unterkunft finden, was wir dann auch so gegen 9 Uhr geschafft haben. Natürlich war unser Zimmer noch nicht bereit, also erholten wir uns auf der Dachterrasse (und schliefen prompt für 2 Stunden ein), aktualisierten den Blog und checkten E-Mails etc. Als erstes, nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, zogen wir los auf eine Erkundungstour in die Stadt. Das bisschen, was wir zu sehen bekamen, begeisterte uns und kaputt fielen wir nach Mitternacht in unser Bett.
Die anschliessenden Tage vergingen in Null-Komma-Nichts, mit Sightseeing, shoppen und käfele. Zum Schlafen kamen wir fast nicht bzw. eher wenig. Was ja auch ganz ok ist, in einer solchen Grossstadt, nicht? Das Schlafdefizit, da waren wir uns einig, wollten wir dann später wieder gutmachen… So hatten wir am Samstagabend nur ein Ziel: die Bar im 71. Stock des Swissotel „The Stamford“, ein „Must“. Wir waren natürlich etwas skeptisch, ob wir überhaupt reinkommen würden, denn unsere Klamotten sind alles andere als ausgangswürdig: schön klobige Wanderschuhe, tarnfarben grüne Hosen (perfekt für die Safari!) und gut, oben ein sauberes T-Shirt – das musste genügen. Wahlweise hätten wir noch unsere Flipflops als Alternative gehabt, aber davor wird ja eher abgeraten. Und natürlich gut bepackt mit unserem Rucksack – also, kurz gefasst, wir waren die Eleganz in Person und passten perfekt ins gehobene Ambiente 😉
Wir marschierten also dahin und haben in der Lobby erstmal ziemlich verloren nach dem Weg gesucht. Mit etwas Hilfe fanden wir den schliesslich und als wir zum Türsteher kamen, reichte es, einfach die Kreditkarte zu zücken und den Eintritt zu bezahlen. Das war einfach! 🙂 Wir zwei also hoch in die stylische Bar, Sitzplätze gab es leider keine mehr. Und so genehmigten wir uns erstmal ein Bier und weil wir ja noch nichts gegessen haben, erkundigten wir uns beim Kellner, ob denn das an der Bar auch möglich sei? Nein, eigentlich nicht, wenn dann an den Tischchen mit Sitzgelegenheit war seine Antwort. Gut, dann warten wir halt und halten mit unseren Adleraugen Ausschau nach frei werdenden Plätzen… nach ein paar Minuten machte sich tatsächlich ein Paar davon und, natürlich, gab es daneben bereits ein weiteres Paar, das sich auf die Plätze stürzen wollte. Ich ärgerte mich schon, dass wir nicht schnell genug waren, als der Kellner doch tatsächlich dem Paar signalisierte, dass hier reserviert sei – und uns heranwinkte! Hach, war das Leben schön! 😉 Sehr V.I.P marschierten wir also durchs Gewühl und freuten uns ab unserem Coup, genossen die Aussicht, das Essen, einen feinen Dessert und schlürften genüsslich noch einen Cocktail. Den Sonntag verbrachten wir auf Sentosa Island, der Vergnügungs- und Strandinsel von Singapur. Wir haben den ganzen Tag in einer Strandbeiz verbracht, die Sonne genossen und uns durch die Menukarte „gefressen“.

Unser Tagesziel am Montag hiess: Einreise nach Malaysia und uns mit dem Bus bis nach Melaka fahren lassen. Da wir wegen der etwas kurzen Nacht (wir mussten skypen, Facebook für Sara erstellen, chatten und und und) am Morgen nicht so richtig in Tritt kamen, hatten wir irgendwie alle Direktverbindungen nach Melaka verpasst. Da der nächste Bus erst ca. 4 Stunden später wieder fuhr, beschlossen wir auf gut Glück einfach mal beim Busbahnhof zu schauen, was es denn sonst noch so für Verbindungen für Spontan-Reisende wie uns gab. Ist ja alles kein Problem bei Sonnenschein und gefühlten 40 Grad, dem grossen, schweren Rucksack auf dem Rücken und mit dem Kleineren auf der Brust… Wir stellten bald fest, dass es tatsächlich auch keine Extra-Fahrten gab – gut zu wissen! 😉 So beschlossen wir, in Johor Bahru, der Stadt gleich nach der Grenze, einen Zwischenstopp einzulegen und uns dort einen Anschluss-Bus nach Melaka zu suchen. Zeit hatten wir ja sowieso genug. Wir stiegen also in den Bus und los ging’s. Nach ca. 40 Minuten waren wir an der Grenze, es hiess Gepäck fassen, aussteigen, durch den Zoll von Singapur und wieder einsteigen. Natürlich waren wir die Letzten, schliesslich brauchen wir als Touristen mindesten 2x so lange. Also weiter zum Zoll von Malaysia. Wieder raus mit Sack und Pack. Diesmal mussten wir Einreiseformulare ausfüllen, das waren wir uns ja mittlerweile von den Grenzübertritten in Afrika gewohnt. Etwas umständlich und zeitaufwändig, aber was soll’s, wir kamen durch und gingen wieder zum Bus – nur war der nirgends mehr zu sehen! Könnt ihr glauben, dass der doch tatsächlich ohne uns abgefahren ist? Ja, so war’s! Hmpf. Wir haben uns mehrfach bei einem netten Herrn versichert, dass dem so ist und schliesslich haben wir den nächsten Bus genommen. Der auch gleich wieder abgefahren ist, kaum waren wir drin. Wieviele Passagiere wohl noch am Zoll standen? Uns war’s egal, wir näherten uns unserem Ziel, wenn auch mit etwas Verspätung und um einem Erlebnis reicher 😉 Die Weiterreise nach Melaka klappte dann übrigens reibungslos…
Melaka war ganz nett, tatsächlich wurden wir auch von dem Taxifahrer, der uns vom Busbahnhof in die Stadt fuhr, nicht über den Tisch gezogen (was wir zuerst vermutet haben). Aber das Beste war unser indisches Abendessen, das ganz einfach auf einem Bananenblatt daher kam. Wir holten uns dann doch noch Gabel und Messer…
Weiter ging’s am Tag danach nach Kuala Lumpur (KL, gesprochen Kei-El), wieder mit dem öffentlichen Bus. Und natürlich gab es die nächste Überraschung: Der Bus hielt nicht am angegebenen Busterminal in der Stadt, sondern weit ausserhalb. Und natürlich wurden wir wieder von Taxifahrern bestürmt. Diesmal beschlossen wir aber, zuerst mal einen Blick in den Lonely Planet zu werfen und uns zu orientieren – bevor wir 35 Ringgit (rund 12 Franken) für ein Taxi ausgaben. Wir setzten uns also in den Schatten und versuchten rauszubekommen, wo wir überhaupt waren. Was wirklich nicht einfach war, denn die Karten im Lonely zeigten nur das Zentrum… Und wie wir da so sassen und zuschauten, wie Bus um Bus reinkamen und uns fragten, wie denn wohl all die Leute ins Stadtzentrum kamen… fuhr plötzlich ein Bus mit dem Schild „Shuttle Pudu Raya“ an uns vorbei – genau da wollten wir doch hin! Wir also aufgesprungen, Gepäck geschultert und dem Shuttle hinterher und schliesslich reingeklettert. Eine halbe Stunde später waren wir im Herzen von KL, gekostet hat es uns 4 Ringgit – und wir waren nur noch wenige Gehminuten von unserem Hotel entfernt. Tja, und wieder mal ein paar Batzeli gespart! 🙂
Über KL können wir Euch leider nicht viel erzählen: wir haben ¾ einer Stadtrundfahrt gemacht und hatten dann die Schnauze voll. Nicht dass es eine hässliche Stadt ist (Sara hat sie zwar überhaupt nicht gefallen), wir waren wohl einfach noch stadt-gesättigt von Singapur. So sind wir an den Petronas-Towers raus, waren aber leider zu spät für auf die Brücke und haben damit einen angeblich fantastischen Blick über die Stadt verpasst. Nun ja, man kann nicht alles haben…
Und weil Sara ganz schnell wieder weg wollte, hat sie dann auch während einer meiner Schlafphasen unsere Weiterreise geplant – die ich dann nur noch abnicken und wir gemeinsam organisieren mussten. So geht es also morgen in den Taman Negara für 2 Nächte und danach weiter in die Cameron Highlands, ebenfalls für 2 Nächte. Und danach wissen wir eigentlich noch nicht wirklich, was wir wollen: Strand und Meer an der Ost- oder Westküste oder doch weiter nach malaysisch-Borneo? Wir werden sehen, wohin es uns dann treibt! 🙂

… es treibt uns nach Bali! Den Taman Negara National Park mussten wir leider abbrechen, da sich Sara eine Grippe eingefangen hatte. Tja, wir wussten anfänglich nicht ob es sich um eine einfache Grippe oder Malaria handelte und mit Malaria ist nicht zu spassen! So haben wir auf den guten telefonischen Rat eines Arztes aus der Schweiz gehört und den Dschungel schnellstmöglich wieder verlassen, ein Spital in Kuala Lumpur aufgesucht und einen Test gemacht. Wir wissen jetzt: es ist eine Grippe, keine Malaria, kein Dengue-Fieber. Puuuhhh! Nach der ganzen Ungewissheit und Reiserei (zum Dschungel ist es eine Tagesreise), waren wir abends um 8 Uhr ziemlich groggy und haben uns ein Hotel in KL gesucht. Auf die ursprünglich geplanten Cameron Highlands hatten wir keine Lust mehr, jetzt war ganz dringend einfach nur ausspannen angesagt! So haben wir nun einen Flug nach Bali gebucht und suchen uns morgen den schönsten Strand von dem wir uns bis am 10. September nicht mehr weg bewegen werden.

Somit ist Malaysia bereits wieder Geschichte mit dem folgenden Fazit: ich mochte es eigentlich ganz gut, Sara ist eher mittelprächtig begeistert (aber beeindruckt vom Spital…). Gut, wir geben es zu: nach Afrika hat alles einen schweren Stand und wir sind irgendwie noch nicht so richtig in Asien angekommen. Aber das wird ja jetzt alles besser!

Ganz liebe Grüsse
Sara & Tanja

PS I: Wir haben die Weltkarte mit unseren letzten und nächsten Stationen aktualisiert – falls ihr es noch nicht gemerkt habt!

PS II: Fotos gibt es nicht viele und die paar wenigen werden wir dann bei Gelegenheit hochladen – ihr verpasst also nichts Weltbewegendes!



Facebook, ich bin da!

22 08 2010

Ich hab’s geschafft, ich bin auf Facebook 🙂 Aber wehe ihr werdet nicht sofort alle meine Freunde, ich werde mich gleich wieder abmelden!
also, hier geht’s lang zu meinem Facebook-Profil

liebe Grüsse aus Singapur (morgens um 4 Uhr!!)
Sara



Asien

19 08 2010

… wir sind gut in Singapur gelandet! 
Ausserdem: wir haben den Blog aktualisiert mit sämtlichen Bildern aus Afrika, dem Bericht  unserer letzten Reiseetappe, die Weltkarte ist jetzt wieder da und eure Kommentare haben wir kommentiert 🙂



Botswana, Zimbabwe, Zambia – und zurück nach Kapstadt

19 08 2010

Warnung: Liebe Leute, wir haben schon lange nicht mehr geschrieben und das hier wird ein langer Bericht. Ich hoffe, ihr überlebt’s! 🙂

Und bevor es los geht noch dieser Hinweis: wir haben auch die Fotos in der Galerie hoch geladen, einfach hier klicken: zu Namibia, Botswana und Zimbabwe / Zambia und natürlich meinem Skydive (Fallschirmsprung). 

Also, weiter geht’s auf unserer Nomad-Tour und unserer Weltreise:

Windhoek war nichts Weltbewegendes, nur gerade recht um genug Geld zu besorgen, den Blog kurz zu aktualisieren und schon mussten wir wieder zurück auf den Campingplatz, um Zelte aufzubauen und uns schön zu machen für den Abendausgang… (den wir dann allerdings relativ kurz hielten).

Am anderen Morgen ging es los nach Botswana: unser erster Stopp war in Ghanzi, wo wir in einem Busch-Camp übernachteten. Nach der Dusche gleich nach unserer Ankunft (hinter einer Bambuswand, aber immerhin mit warmem Wasser) – wir gehören zu den Schnellen und somit immer zu den Ersten unter den Duschen 🙂 – setzten wir uns erst einmal wieder auf Tommy und genossen einen weiteren wunderschönen Sonnenuntergang (natürlich mit einem Cider an der Lippe). Anschliessend gab es Abendunterhaltung – einen Buschmen-Tanz. Was ganz nett war, aber auch nicht mehr.

Erster Höhepunkt in Botswana war das Okavango-Delta. Der folgende Tag in Maun diente dazu, uns auf unseren zwei-tägigen Trip ins Delta vorzubereiten: Das Nötigste noch einkaufen (v.a. Alkohol 😉 ) und mit einem „Scenic“-Flug uns das Delta von oben anschauen. Zu siebt quetschten wir uns in einen kleinen  Flieger und Kevin, unser Pilot, startete die Maschine. Es war mordsmässig heiss, die Luft stand und natürlich herrschten auch noch windige Verhältnisse – die 45 min. versprachen alles andere als ein komfortables Flugerlebnis zu werden… Aber es war super: wir bekamen einen schönen Eindruck vom Delta mit seinen vielen Seen und Inselchen und sahen Elefanten, Giraffen, Büffel und Löwen.

Am Abend hiess es dann packen. Da wir mit den Mokoros (Kanus) ins Delta gingen war der Platz beschränkt: Schlafsack, Zelt, Schlafmatte, 5-Liter-Wasserkanister und jeder durfte noch einen Tagesrucksack mit den persönlichen Sachen mitnehmen. Dazu gehörten warme Sachen, Taschenlampe, Sonnenschutz, ein Buch und je nach Bedarf Alkohol und Snacks 😉 Uns erwartete pro 2 Personen ein Mokoro mit einem sog. Poler, dem Steuermann/Ruderer, kurz ein Einheimischer, der uns mit einer langen Bambusstange hinter uns stehend durchs Gewässer schiffte. Am anderen Morgen ging es also los: abgeholt wurden wir von einem Truck, auf den all unser Gepäck inklusive uns geladen wurde und dann wurden wir eine Stunde durch die Pampa chauffiert. An der Mokoro-Station angekommen, ging dann das Verladen los und irgendwann sassen wir endlich in unseren Mokoros und Cross, unser Poler, lotste uns durch die Gewässer. Natürlich gab es viel Seegras, Bambus und allerlei Insekten, vor allem Spinnen. Aber abgebrüht wie wir sind, sind wir natürlich nicht aus dem Mokoro gesprungen 🙂 Die Stimmung war ruhig und entspannt, wir glitten über das Wasser, mal schneller, mal wieder etwas langsamer – Momente zum Geniessen! Plötzlich hiess es Elefanten und Zebras etwas weiter voraus. Also schnell dahin – und wir wurden mit einem prächtigen Blick auf Tiere belohnt. Wow! Nach ca. 1 ½ Stunden landeten wir schliesslich und es hiess aussteigen. Schon wieder? Da wir erst gerade eine Pause hatten, schauten wir uns etwas irritiert an. Und stiegen aus. Hm. Was passiert? Unsere Polers griffen sich Schaufel und herumliegende Hölzer und machten sich daran, die kleine Lichtung zu roden. Ähm?? Ja, richtig: das war unser Campingplatz für die 2 Nächte! Okeeee, dann schauen wir uns doch mal um, wo finden wir eine ebene Stelle? Schwierig. Wohin können wir unsere Schnarcher verbannen (wie sonst üblich)? Kein Platz. Also versuchten wir uns irgendwie einzurichten, bauten unsere Zelte auf, legten unsere wenigen Habseligkeiten rein und wurden dann zusammengerufen zur Besichtigung des „Badezimmers“: ein Weg ins Gebüsch, dort haben die Polers ein Loch gebuddelt – fertig. Wer das Badezimmer nutzte, musste die Schaufel mitnehmen und danach schön brav ein bisschen Erde ins Loch schütten. D.h. es war besetzt, wenn die Schaufel am Anfang vom Weg fehlte. Tja, so einfach ist das Leben im Busch. Ich muss ja nicht speziell erwähnen, dass das Badezimmer auch wenn abseits so doch relativ gut einsehbar war, schliesslich waren wir in der Wildnis, also musste es genug nah sein, der Sicherheit zu liebe… Nachts mussten wir ausserdem auch jeweils zu zweit gehen, vorbeugen ist besser, denn wer will schon von einem Löwen, Elefanten oder einer Schlange gefressen werden?? Danach gab es erstmal Mittagessen, und anschliessend war Siesta angesagt. Wer wollte, konnte ausserdem noch Baden gehen. Ich nicht. Sara hat es mir verboten. Nachdem sie nachgelesen hatte, was für gefährliche Parasiten und Larven (Bilharziose) es in diesen Gewässern gab, welche sich den Weg durch die Haut in unseren Körper bahnen und dort zu eierlegenden Würmer heranwachsen, wollten wir doch kein Risiko eingehen. Vor allem nicht, wenn wir noch 10 weitere Monate unterwegs sind… Später stellte sich jedoch heraus, dass mit diesem Wasser gekocht wurde, wir hoffen nun einfach das diese blöden Viecher durch das kochende Wasser vernichtet wurden… (Linda, können wir in Nepal bei Dir einen Test machen? hihi) Nach der Siesta war es Zeit für die Wanderung durch das Delta. Wir sahen viele Spuren von Elefanten und Zebras und Kleingetier – und plötzlich standen nicht weit von uns entfernt 3 Elefanten! Wir pirschten uns etwas heran und zogen dann aber bald wieder ab, vor allem nachdem sich ein Elefant in unsere Richtung aufmachte 🙂 Danach gab es Abendessen und anschliessend heiteres Beisammensitzen um die Feuerstelle. Nun ja, es wurde ein langer Abend, soviel sei verraten. Tagwach am nächsten Tag war 6 Uhr, Kaffee und Tee um 6.30 und Abfahrt zum Morgenspaziergang um 7 Uhr. Wir wanderten wieder durchs Gebüsch, sahen weitere Zebraherden, Knochenüberreste von Elefanten und trafen schliesslich wieder auf fressende Elefanten. Dieses Mal war das Anpirschen allerdings weitaus schwieriger – leider kamen wir nicht so nahe an sie ran wie am Tag zuvor. Nach dieser anstrengenden Wanderung (!!) ging es zurück und es gab ein spätes Frühstück mit anschliessender Siesta bis zum Mittagessen um 14.30. Danach Baden oder nochmals Siesta, bevor wir uns zur Sonnenuntergangsfahrt in unseren Mokoros aufmachten. Ein weiterer herrlicher Sonnenuntergang. Anschliessend zurück zum Abendessen, ums Feuer sitzen, die Flasche Wein aufmachen. Geniessen. Kurz darauf war es Zeit für eine Vorführung, unsere Polers wollten uns ihre traditionellen Tänze vorführen. Es wurde zur besten Unterhaltung! Sie sangen und tanzten ums Feuer, wir mussten natürlich mitmachen und es wurde viel gelacht. Schliesslich wollten sie, dass wir etwas Landespezifisches aus unserer Heimat vorführten, tja, das wurde richtig lustig. Ach ja, Sara und ich haben uns einfach dezent im Hintergrund gehalten, hehe. Schliesslich machten wir noch einige Rätselspiele, unsere Polers waren richtig gut darin – wir alle leider gar nicht 🙁 und so ging auch irgendwann dieser Abend zu Ende, in grosser Harmonie und mit dem Lachen im Herzen. Lustig war’s! Am nächsten Tag durften wir dann ausschlafen – und es war Sara’s Geburtstag. Vor lauter Gratulationen kam sie zu nichts, und ich durfte die ganze Zeltabbauerei alleine machen *humpf*, na ja, fast alleine. Tja, und dann ging es zurück, zuerst wieder an die Mokoro-Station, dann Verladen auf den Truck, Abladen auf dem Campingplatz und Lunch Essen.

Anschliessend brachen wir auf zum nächsten Campingplatz in Gweta, dem Planet Baobab und Zwischenstation auf dem Weg zum Chobe National Park. Die Vorfreude auf warm Wasser und frische Kleidung war gross, nach 2 Tagen im Busch und Katzenwäsche hatten wir alle das Gefühl vor Dreck zu stehen! Der Campingplatz war ein richtiges Highlight: riesiger Pool, grosse Duschen (allerdings nur 2!) und eine tolle Bar. Kurzum ein toller Ort, um Saras Burzeltag noch gebührend feiern zu können: von unseren Gspänli gab es eine Geburi-Karte, eine Packung Marshmellows und eine Taschenlampe – im Buschcamp hatten wir nämlich zwar eine Taschenlampe dabei, aber keine Batterien mehr… Katie spendierte eine schöne pinke Geburtstagstorte. Und Sara hatte je eine Flasche Amarula und Peppermint Liqör besorgt, daraus mixten wir Shots mit Namen „Springbok“. Lecker! Zusammen mit den Marshmellows über dem Feuer und dazwischen Pomme Chips und einem Schluck Bier – eine tolle Mischung 😉 Den Abend liessen wir in der Bar ausklingen – für andere nahm er da erst richtig fahrt auf… hihi. Und so waren wir am morgen danach alle etwas müde, schliesslich war um 6.15 schon wieder Frühstück angesagt, und wie schon erwähnt, bis dahin müssen auch die Zelte abgebaut sein – ächz!

Der Chobe National Park wartete anschliessend auf uns, zuerst galt es allerdings rund 420 km zurückzulegen. Wir entschieden uns für einen Game Drive (eine Tour im Landcruiser durch den Park um die Tiere zu erspähen) am Mittag – anstatt einem weiteren Stadtbummel in einem Städtchen, in dem es nichts zu sehen gibt und wir nur wieder Alkohol kaufen und uns über das langsame Internet nerven würden… Und wir sahen wieder Hippos (Nilpferde), Giraffen, Antilopen, jede Menge Vögel und ganze Elefantenherden – alles gleich neben uns, so nah konnten wir teilweise ranfahren. Einige der Elefanten überquerten den Chobe-Fluss, ein herrliches Schauspiel: das Wasser wird immer tiefer und tiefer, die Elefanten verschwinden immer mehr und schliesslich schaut nur noch das Ende ihrer Rüssel aus dem Wasser, alle schön wie am Faden aufgezogen 🙂 bis sie dann auf der anderen Seite des Flusses wieder rauskommen. Anschliessend ging es gleich weiter mit einer Flussfahrt auf dem Chobe River, mit bestem Blick auf Krokodile, Elefanten, Hippos und Büffel – und einem super Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag ging es weiter zu den Victoria Falls, von Botswana nach Zimbabwe. Was mich besonders beeindruckt hat: Der Zoll von Botswana hatte so was wie ein Leitbild an der Wand aufgehängt, mit ihrer Vision „guten Service liefern“ und der Mission, diesen durch „Freundlichkeit und gut ausgebildetes Personal“ sicherzustellen. Und das hier, mitten in Afrika!! Wir wurden übrigens auch schnell abgefertigt.
Nachdem wir dann in unserer Logde eingecheckt hatten und uns für diverse Aktivitäten entschieden hatten, ging es endlichendlich zum letzten grossen Highlight der Tour, den Victoria Falls. Und was uns erwartete war einfach ein umwerfendes Naturschauspiel: tosende Wasserfälle soweit das Auge reicht und teilweise doppelte Regenbogen. Die Gischt war heftig und machte uns richtig nass. Aber wir scheuen ja auch das Wasser nicht 🙂 Um die Vic-Falls zu erkunden kann man gemütlich (und eben manchmal etwas nass) dem Rand gegenüber den Fällen entlang spazieren und von den verschiedenen Aussichtspunkten schöne Fotos machen.
Nächster Programmpunkt nach den Fällen war der lokale Craft Market, ein offener Markt für sämtliche Souvenirs: ob nun eine 2 Meter hohe Giraffe, ein kleiner Holz-Löwe oder -Hippo als Staubfänger oder Schüsseln, Buchstützen, Skulpturen aus Stein oder Tücher – all das gibt es in Hülle und Fülle. Aber kaum betritt man den Market, wird man wieder von allen Seiten bestürmt, beste Preise werden angeboten und man könnte auch gleich die ganze Kleidung eintauschen. Heiss begehrt sind T-Shirts, Hosen und Uhren. Einige unsere Gspänli wurden dabei ihre alten Kleider los und bekamen dafür einen Rabatt auf die Souvenirs. Wir – ihr könnt es euch sicher vorstellen – hatten nach 30 Minuten bereits wieder genug. Und machten uns somit von dannen, auf der Suche nach einem schönen Café, wo man wieder in Ruhe sitzen konnte und nicht feilschen oder Leute abwimmeln musste.

Ja, und das ganze schreibe ich einen Tag später, hier an der Sonne, im Garten unserer Lodge am Pool, ganz entspannt und tiefengereinigt, denn Sara und ich hatten gerade eine Massage, Gesichtsreinigung, Manicure und Pedicure. Wir haben jetzt beide schön lackierte Fuessnägeli (ok, mit durchsichtigem Nagellack), hihi. Aber nach dem ganzen Staub und Dreck war das auch dringend notwendig!
Aber es ist ja schon klar, ganz ohne Souvenirs wollten und konnten auch wir nicht weiterziehen – also haben wir nach der entspannten Massage noch einmal einen Anlauf genommen, diesmal mit unseren Decken zum Tausch ausgerüstet. Auf dem Craft Market dann direkt ab in die Ladies-Halle (mit den Jungs wollten wir uns nicht mehr rumschlagen): hier boten ausschliesslich Frauen ihre Ware an. Wir hatten es auf eine Salatschüssel und Besteck abgesehen. Unsere Decken wurden gleich mal fach-frauisch unter die Lupe genommen und als „alt“ abgestempelt. Wir protestierten natürlich vehement: neu, aber gebraucht, bitte! Und dann ging das Verhandeln los: von allen Seiten wurden uns Schüsseln angeboten, alle Frauen erklärten, dass sie unbedingt diese eine Decke haben wollten. Für sich oder ihre Kinder und Babies. Aber wir sollten doch bitteschön schon noch ein paar Dollar drauflegen, schliesslich müssten sie auch zu Essen kaufen für die Kinder… Tja, und so nahm das Ganze seinen Lauf. Allerdings war es wesentlich entspannter als mit den Herren. Wir feilschten und diskutierten, guckten uns die Sachen an und lehnten auch dankend ab (was sollen wir mit drei Schüsselchen oder einer grossen Holzkelle oder einem Früchtebehälter?). Schliesslich bekamen wir, was wir wollten. Für 2 Decken und 2 Dollar und mit bester Unterhaltung.
Am Abend gab es in unserer Lodge noch ein letztes Braai, übersetzt bedeutet dies ein typisch (süd-)afrikanisches Grillen an einer offenen Feuerstelle. Unsere Jungs hatten kräftig Fleisch eingekauft: 7 Kilo für 11 Leute… somit war genügend für alle da. Nur nicht für Sara, die musste sich an die Pizza halten (was ihr gut geschmeckt hat). Den Abend haben wir mit einem Bier ausklingen lassen – mit was sonst? – und am nächsten Morgen galt es bereits Abschiednehmen von unseren liebgewonnenen Gspänli 🙁

Unsere Tour war damit also zu Ende, nach 20 gemeinsamen Tagen. Alles in allem war es eine gute Entscheidung diese Tour zu buchen, es war super und hat sich total gelohnt! Wir haben in diesen Tagen wirklich viel gesehen und wären wahrscheinlich einiges gestresster gewesen, wenn wir selbst gefahren wären – die schlechten Strassen, die grossen Distanzen, Unterkünfte suchen, immer genug Vorrat an Wasser und Benzin haben undundund. Unsere Erwartungen wurden also klar übertroffen – und unsere Befürchtungen trafen nicht ein: in einem Truck eingesperrt zu sein, mit 22 anderen Nasen, jeder mit Extra-Wurst und seinen Eigenheiten etc. Aber mit 16 Lieb gewonnen blieb das Ganze doch ganz überschaubar, und die Gruppe hat einfach auch gut funktioniert. Hach, schön war’s Leute! 🙂

Von Vic Falls nach Kapstadt zurück:
Den Tag danach verbrachten wir dann in Frieden als einzige Gäste in der Lodge – im Gegensatz zu dem Trubel zuvor war es plötzlich richtig still. Am anderen Morgen starteten wir in unser letztes Abenteuer in Afrika, nämlich die Rückfahrt von den Vic Falls nach Windhoek und von dort, nach einem Aufenthalt von 12 Stunden, weiter in einem Schlaf-Bus nach Kapstadt. Da der Bus von der Zambia-Seite aus losfuhr, mussten wir nochmals über die Grenze und ein weiteres teures Visa kaufen. Und wenn schon, denn schon dachten wir und schauten uns auch gleich die Wasserfälle noch von der anderen Seite aus an. Und wow, einmal mehr, es war einfach fantastisch und atemberaubend. Ich musste Sara fast schon zum Bus zerren, sie konnte einfach nicht genug kriegen von der Pracht – und alles musste natürlich schön festgehalten werden, damit wir auch in 20 Jahren noch 500 Bildli davon anschauen können! 🙂
Gut, im Bus sicherten wir uns dann natürlich die besten Plätze, oben zuvorderst (hihi, das kennen unsere Nomad-Gspänli ja schon von uns 😉 ). Und los ging’s. Die Sonne schien, es war warm und wir bretterten über die holprigen Strassen Richtung Namibia. Ein weiterer toller Sonnenuntergang. Und dann wurde es langsam kalt. Und kälter. Hinter uns, neben uns – alle packten die Decken aus. Und wir? Mit unseren Decken wärmten sich mittlerweile andere und unsere Rucksäcke mit den Schlafsäcken waren im Anhänger. Also keine Chance, vor dem nächsten Stopp auch nur daran zu denken. Und es wurde richtig kalt. Also stieg ich mal runter zum Fahrer (über all die Schlafenden und ihre Beine), und merkte: ah, weiter hinten ist es ja wesentlich wärmer! Nur hatte es da leider keine freien Plätze mehr… Der Fahrer stellte immerhin die Lüftung ab, allerdings gab es auch keine Heizung. Und der nächste Stopp war noch weitweit weg. Also wieder zurück. Am besten aufeinander drauf sitzen, dachten wir, das gibt am wärmsten. Es war aber für länger einfach äusserst unbequem 🙁 Trotzdem, immer mal wieder nickten wir ein. Dann: nächster Stopp, ich wieder zum Fahrer. Nützte aber nichts, er liess mich nicht raus, nur Ein- und Aussteigen war erlaubt. Grummel. Also wieder hoch. Wir nickten wieder ein. Und wieder ein Stopp – jetzt aber: ich wieder raus. Diesmal klappte es. Ich kletterte auf den Anhänger und … konnte vor lauter Koffer unsere Rucksäcke nicht sehen. Sie lagen zuunterst (schliesslich sind wir ja die Ersten gewesen) und ich hatte absolut keine Chance ranzukommen. Arrgghhhh! Mittlerweilen war es 4 Uhr morgens, also hiess es noch 2 Stunden zu überleben… Irgendwie schafften wir das dann auch, aber wohin an die Wärme an einem Montagmorgen um 6 Uhr in Windhoek? Noch hatte leider nichts offen. So suchten wir in Windhoek erstmal in eine offene Einkaufshalle, wo’s ein bisschen wärmer war und wir uns wärmere Kleider aus dem Rucksack rausholen konnten. So, langsam wurde uns warm, also konnten wir darüber nachdenken, wie wir die nächsten Stunden verbringen wollten. Schnell war klar: Föteli beschriften (wir mussten 3 Wochen und rund 2’000 Bilder verarbeiten), sortieren, hochladen, Berichte schreiben, E-Mails beantworten, Afrika abrechnen undundund. Viel zu tun also! So ein richtiger Bürotag halt – gibt’s auch in den Ferien 🙂 Die Zeit raste, ehrlich gesagt, wir kamen gerade mal bis zur Überarbeitung der Bilder von Namibia und schon war wieder Zeit für unsere nächste Busreise nach Kapstadt. Diesmal waren wir schlauer und suchten uns gleich die Schlafsäcke raus. Dann Gepäck laden und Platz nehmen. Wir hatten die gleiche Crew wie auf dem Weg nach Windhoek, der „Ticketeur“ (oder Platzanweiser oder wie-auch-immer-das-heisst) erkannte uns gleich wieder und rief laut „SCHUMAKKER“ und „TANJA“! Was für ein Willkommensgruss 🙂 Gut, noch etwas Zeit bis zur Abfahrt, wir also wieder raus. Und dann die grosse Neuigkeit: Wir warteten auf einen Bus von Walvis Bay, dieser ist unterwegs zusammengebrochen, erwartete Verspätung: 2 Stunden! Puuuhhh! Wir also wieder ins nächste Resti und weiter Fotos sortiert. Pünktlich 2 Stunden später waren wir wieder beim Bus und warteten weitere 50 Minuten, bis es dann endlich losging. Juhuu, endlich! Kaum waren wir 5 Minuten unterwegs, fuhr der Bus links ran, stoppte, und alle Lichter gingen aus. Hmmm. Aber schon kurz darauf ging das Licht wieder an, der Bus fuhr wieder an und weiter ging’s. Also alles paletti?! Von wegen: der nette Ticketeur kam und machte eine klare Ansage im Bus: technische Probleme, ein Mechaniker muss sich das anschauen und jetzt warten wir bis der kommt und die Probleme behebt. Ha, jetzt brachen aber die Proteste aus: die Touris blieben schön ruhig, wir wussten ja, das ist Afrika, aber die Einheimischen, die hielten sich nicht zurück und schimpften Zeter und Mordio – das war vielleicht ein Schauspiel! 🙂 Hihi, einmal mehr beste Unterhaltung! Nun gut, kurz zusammengefasst, wir erreichten Kapstadt mit 5 Stunden Verspätung und konnten uns den freien Nachmittag ebenso ans Bein schmieren wie auch die Sunset Cruise, die wir noch machen wollten (wir hatten einen Gutschein dafür von unserem chilenischen Gspänli bekommen). Und so liessen wir also unseren letzten Abend in Kapstadt und Afrika bei einem Bier, Burger und einem letzten Schwatz mit unserem Guide Morrison ausklingen (er kam von Johannesburg und startete am anderen Morgen eine nächste Tour zu den Vic Falls).

Bereits sitzen wir im Flieger nach Singapur und freuen uns auf die vielen Filme, das leckere Essen und die ganzen vielen Singapore Slings (Cocktails), die wir auf diesem Flug noch haben und geniessen werden 😉 Prost! Und damit hat ein neuer Abschnitt auf unserer Reise rundherum begonnen: in Asien werden wir alles in allem rund 4 Monate verbringen. Wir sind gespannt, wie das wohl wird 🙂

Ja, und wenn ihr jetzt bis hierhin gelesen habt, dann sei euch noch das verraten: noch immer freuen wir uns total, wenn ihr Kommentare auf unserem Blog hinterlässt (und sei es auch nur mit einem kleinen Lebenszeichen), uns per E-Mail auf dem Laufenden hält oder uns ab und zu ein SMS von euch erreicht! Fühlt sich immer ein bisschen wie „zu Hause“ an 🙂

Bis dänn und ganz liebe Grüsse

Sara & Tanja

 

PS: Nein, wir erzählen euch nichts vom letzten Aufreger: Kamera verschwunden, nicht mehr im Truck wo Sara sie hingelegt hat, niemand hat sie gesehen oder genommen, ergo kann sie nur gestohlen worden sein (und das aus dem Truck)! Das geht gar nicht, aber es war keine Zeit, das ganze endgültig aufzuklären, wir mussten weiter. Also dann, 3 Stunden später am Campingplatz, wenn alle ihr Zeugs ausgeräumt haben, dann können wir nochmals checken, ob sie wirklich nicht mehr da ist. Und bis dahin machen wir es im Sara-Stil: Uns nerven und aufregen, ab uns selber und der Welt, uns überlegen auf welchen Wegen die wohl wegkam und uns gar nicht mehr abregen. Und dann, ja dann kommen wir an und durchsuchen Tommy und finden waseliwas wohl? Aber wo – wie nur konnte die Kamera dahin kommen? Und schon ist alles wieder gut – wir haben uns einfach 3 Stunden lang elendiglich genervt und alle auf Trab gehalten. Aber was sind das schon im Vergleich zu den verbleibenden Stunden: 300 Tage mal 24 Stunden – nichts! Also was soll’s! 🙂

PS 2: Unsere Kamera ist uns heilig! Wir freuen uns nämlich ab den schönen Bildern, die wir damit schiessen können und dem tollen Zoom. Drum haben wir sie nämlich extra noch kurz vor unserer Reise gekauft – merci Marcel für den Tipp!! Und wenn wir grad dabei sind: der zweite Akku war auch eine gute Idee und wir waren schon mega-froh darum! Nur das Stativ, das Olle, ist immer noch in meinem Rucksack und wurde bis dato noch nicht gebraucht. Mal luege, vielleicht kommt der Moment ja noch 🙂 

PS 3: Habe ich schon gesagt, dass ich einfach nicht fotografieren kann? Sara lehrt mich geduldig – und schimpft immer, wenn ich mal wieder zuviel Himmel drauf hab oder ihr die Füsse abschneide. Also, somit ist ziemlich einfach rauszufinden, welche Fötelis ich gemacht habe (wobei, diese Anfänger-Fotos zeigen wir euch natürlich gar nicht – es sei denn, wir haben keine andere Wahl!). 

PS 4: Wir haben jetzt übrigens auch eine Hotmail E-Mail-Adresse: ufreise[at]hotmail.ch. Dort kann man auf SkyDrive auch Bildli hochladen (bis zu 250 GB) und mit anderen Hotmailern teilen. Wir haben momentan dort vor allem Fotos von der Tour, um diese mit unseren Gspänli zu teilen. Meldet euch, wenn ihr auch mit uns teilen wollt – dann können wir Hotmail-Freunde werden, hihi.

PS 5: Und falls es Euch interessiert, wir haben bereits unsere nächste Reise geplant 😉 Da staunt ihr aber, was?? Wir können einfach nicht genug kriegen! Und weil uns Afrika sooo gut gefällt, hier schon mal unsere Route: Zürich – Johannesburg, da die Drakensberge und den Krüger NP nachholen (haben wir leider nicht mehr geschafft), weiter durch Mozambique den Stränden entlang reisen, dann hoch nach Malawi, Tanzania der Küste entlang durchqueren und in Kenya wieder auf eine Safari-Tour gehen. Na?



Hoi ihr Lieben

14 08 2010

Vielen herzlichen Dank für alle Eure Geburiwünsche, sei es per SMS, E-Mail oder Blogeintrag!! Es hat mich sehr gefreut, dass ich nicht alleine 30! Jahre alt wurde. 😉

Liebi Grüess us Victoria Falls,

Sara

PS: Die Fussmassage von Tanja kriege ich noch. 😉



Namibia

5 08 2010

Namibia bereisen wir mit einer Overland-Tour von Nomad. Das bedeutet konkret: ein Truck (genannt Tommy), zwei Guides (Morrison fährt, Kate kocht) und 13 Reisegspänli aus Spanien, Frankreich, Holland, Deutschland, Korea, USA, England und Irland. Wir übernachten auf Campsites in Zelten, bekommen Frühstück, Mittag- und Abendessen und müssen selber abwaschen, Zelt auf- und abbauen etc.. Einige Aktivitäten sind dabei bereits mit eingeplant, so z.B. eine Tour durch die Dünen von Sossuslvei, andere können wir optional jeweils vor Ort dazubuchen. Soviel also zu den Rahmenbedingungen 🙂

Die Route führt uns von Kapstadt nach

  • den Cederbergen & Orange River in Südafrika nach
  • Namibia mit Stopps in Fish River Canyon, Sesriem (Sossusvlei), Solitaire, Swakopmund, Spitzkoppe, Etosha NP und Windhoek
  • Botswana mit einem mehrtägigen Ausflug ins Okavango-Delta und
  • Zimbabwe mit dem Schlusspunkt in Victoria Falls.

Von dort werden wir wieder mit dem Bus zurück nach Kapstadt reisen und am 18.8.2010 nach Singapore fliegen. Die detaillierte Route haben wir am Ende des Berichts eingefügt.

Mittlerweilen haben wir rund anderthalb Wochen hinter uns und wow, was haben wir schon alles gesehen und erlebt!

  • Den Fish River Canyon, nach dem Grand Canyon der Zweitgrösste weltweit. Wir haben einen gemütlichen Abendspaziergang entlang dem Rim gemacht, mit herrlichem Blick in den Canyon hinein und einem wunderbaren Sonnenuntergang. Abendessen gab es dann gleich vor Ort und danach sind wir auf das Dach von Tommy geklettert und haben unter einem prachtvollen Sternenhimmel den Abend bei Bier und Gequatsche ausklingen lassen.
  • In Sesriem haben wir gleich ausserhalb des Nationalparks gecampt, um am anderen Morgen den Sonnenaufgang auf der Düne 45 zu erleben und danach die Sossusvlei mit einem Guide zu erkunden (Dune 45, weil sie angeblich 45km von Sesriem entfernt ist…). Um rechtzeitig loszukommen mussten wir schon um 5.30 im Truck sitzen (ohne Frühstück), damit wir gleich bei der Öffnung der Tore des NP um 5.45 zur Düne losfahren konnten. Und das war vielleicht ein Erlebnis! Während wir noch halb verschlafen im Truck sassen und vor den Toren in etwa an 6. Stelle in der Schlange standen, raste Morrison bei Startschuss los und überholte ein Auto nach dem andern. Am Schluss „schnappte“ er sich sogar noch einen anderen Truck vor uns und raste wie in Irrer zur Düne! Dort angekommen, ging die Hektik erst richtig los: alle wollten zuerst auf der Düne sein, also gab es einen Massensprint die Düne hoch, mit dabei auch die Truppe vom anderen Truck, die hinter uns ankamen. Das war ein Schauspiel!! Nach wahrscheinlich etwa 100 m die Düne hoch, machten erwartungsgemäss schon die ersten schlapp und langsam reihte sich dann alles in eine Einerkolonne, die dem Grat entlang die Düne hochstapfte – wer will und vor allem kann schon eine rund 300m hohe Düne raufsprinten???? Einmal mehr war ich froh, dass ich ein paar Fersen vor mir hatte, an die ich mich heften konnte, dieses Mal waren es nicht Saras, die war mir weit voraus 😉 Und ihr könnt euch vorstellen, das Tempo war trotz allem immer noch alles andere als pole-pole! Wir keuchten also die Düne hoch und stapften durch den Sand der immer wieder unter unsere Fussstapfen nachgab, immer unser Ziel im Auge… Endlich, nach ca. 45 Minuten hatten wir es geschafft und setzten uns am höchsten Punkt der Düne in den Sand, erholten uns von unserem Gewaltsmarsch und warteten auf den Sonnenaufgang, die Kamera im Anschlag 🙂 Was wir dann erlebten waren tolle Momente, prächtige Farbenbilder und eine Dünenlandschaft im Morgenlicht – einfach wunderschön! Natürlich durften die obligaten Fotos (mit uns, ohne uns, von links, von rechts etc.) nicht fehlen, und dafür liessen wir uns dann auch richtig viel Zeit. Schliesslich waren wir die letzten, die sich wieder auf den Weg nach unten machten – und hatten damit freie Bahn, um uns so richtig in den Dünen hinunter zu stürzen 🙂
    Unten gab es Frühstück und danach ging es weiter zur Sossusvlei. Dort erwartete uns schon Julie, eine Japanerin und unser Guide für den rund 3 stündigen Marsch durch die Dünen. Sie erklärte uns gleich zu Beginn den Tarif in dem sie uns alle erstmal auf die Ladefläche ihres Landcruisers pferchte, mitten im Nichts hielt und mit einem Augenzwinkern erklärte, dass wer sich ihrer Tour nicht anschliessen wolle, weil Japaner ja wohl nichts von der Wüstenwelt in Namibia verstehen könnten, der könne jetzt den Fussweg zurück oder weiter in die Dünen hinein alleine wagen! Alle anderen dürften bleiben und von ihrer 13 jährigen Erfahrung profitieren. Sie sei ausserdem das Beispiel dafür, wie Tiere und Pflanzen in der Wüste hier überleben könnten: durch Adaption. Denn sie sei hergekommen und habe nur Sushi und Sashimi gekannt. Hier in Namibia jedoch gebe es nur Fleisch, Fleisch und nochmals Fleisch. Was danach auf unserer Tour mit Julie folgte, war eine unterhaltsame Führung durch Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt, gespickt mit vielen lustigen Anekdoten und Geschichten. Natürlich kamen wir viiiiel zu spät zurück zum Mittagessen, voll von Sand und eigentlich mit dem einzigen Wunsch, möglichst schnell unter die Dusche zu kommen. Aber nein, so läuft das unter dem „Regime“ von Morrison nicht: zuerst werden die Sachen gepackt, dann die Zelte abgebaut und verstaut, dann Essen gefasst, abgewaschen – und jetzt dürfen wir unter die Dusche oder in den Pool oder… aha. Jetzt, wo wir schon alles verpackt haben??? Nicht wirklich. Also zum Shop da gibt es Glacé, Portemonnaie geschnappt und los – bevor wir dann zu unserem nächsten Campsite losbrausen. Die obligate Frage von Morrison: Alles dabei, nix vergessen? Nein, nix vergessen.
    Weiter ging’s zum Sesriem Canyon, welcher sich rund 30m tief in die Erde gegraben hat und 1km lang ist. Zum Abschluss unseres Spaziergangs im Canyon bekamen wir noch eine halbstündige Joga-Lektion von Tong-A, unserer koreanischen Joga-Meisterin. Wir mussten nämlich einmal mehr auf die Franzosen warten…
    Bei Ankunft auf unserer nächsten Campsite in Solitaire bekamen wir wie immer die Einweisung von Morrison mit den Geheimtipps, in diesem Fall: Apple Pie (Apfelkuchen) in der Bakery (Bäckerei) gleich nebenan. Solche Tipps, das haben wir gelernt, sollte man nicht ignorieren, deshalb nix wie hin. Portemonnaie schnappen und los. Nur, wo ist das Portemonnaie??? Tja, ihr kennt mich ja: am andern Ort liegen gelassen… Und jetzt geht das Cabaret erst recht los: Morrison kann meine Leichtsinnigkeit nicht glauben, hat er doch noch extra gefragt! Kate sagt mir schon mal, dass ich mein Geld sicher nicht mehr sehen werde, wahrscheinlich mein ganzes Portemonnaie nicht. Und dann fängt die Telefoniererei von Morrison an: weil die Verbindungen schlecht sind, es ein Telefonbuch in diesem Sinn auch nicht gibt undundund, schafft es Morrison dann doch über 10 Ecken den Kontakt zum Camp herzustellen. In Kurzfassung: Ich habe mein Portemonnaie wieder inkl. meiner Kreditkarten, mit etwas Verlust an Barem. Die Übergabe erfolgte über einen anderen Guide von Nomad an einen Guide von einem anderen Touranbieter, der wiederum Morrison kannte und uns dann in Swakopmund einen Tag später das Portemonnaie überbrachte. Unglaublich! 🙂 Und ich war sooo happy – und alle die mit uns reisten, konnten mein Glück kaum glauben. Sara übrigens auch nicht, aber sie war die ganze Zeit soooooo cool geblieben (Danke!). (Mit der Hoffnung, das Tanja nun endlich ihre Lektion gelernt hat! 😉 
  • Nächste Station war Swakopmund: Hier blieben wir 2 Tage und hatten den Luxus von einem 2er Zimmer mit eigener Dusche. Das war herrlich! Nach Wahl konnten wir aus diversen Aktivitäten auswählen und weil einige aus unserer Gruppe sich fürs Skydiving (Fallschirmspringen) entschieden, schloss ich mich ohne gross zu Überlegen denen an 🙂  Sara wollte nicht mit 🙁 Wegen meiner Höhenangst versuchte ich möglichst davor nicht daran zu denken, was passieren wird. Von 8 waren dann Juan-Diego und ich die letzten beiden, die mit dem Flugzeug auf 10’000 Fuss hochgeflogen wurden. Eigentlich wäre das ja ein Flug mit wunderbarer Aussicht auf das Land und die Umgebung geworden, aber weil es so bewölkt war, war die Aussicht beschränkt bzw. es gab einfach eine tolle Sicht auf das Wolkenmeer, die Sonne und einen stahlblauen Himmel – es war wunderbar! Mit uns flogen neben unseren beiden „Fallschirm-Piloten“, an die wir eng gekettet wurden, auch zwei Kameramänner. Ich musste/durfte als Erste Springen: an den Rand klettern, Füsse unters Flugzeug halten, Kopf in den Nacken legen und ein grosses Lachen aufsetzen (für die Kamera) – und schon schubste mich Mias, mein „Pilot“, aus dem Flugzeug. Das Gefühl dabei war unbeschreiblich! Und die Sicht erst – umwerfend! Wir hatten etwa 30 Sekunden freien Fall, bevor der Fallschirm gezogen wurde und wir von rund 220 km/Std auf 20 km/Std abbremsten. Und dann flogen wir gemächlich durch das Wolkenmeer, ich wollte schon immer wissen, wie das wohl sei. Schön wars, aber kalt… Mias war ein bisschen ein Verrückter, wollte mit mir Loops und was-weiss-ich anstellen, aber ich konnte ihn zum Glück bremsen – das war mir dann doch etwas zu waghalsig! Gelandet sind wir butterweich – und schon war’s wieder vorbei. Noch jetzt bekomme ich ein flaues Gefühl im Bauch, wenn ich an den Sprung, den Moment denke, als ich aus dem Flugzeug geschubst wurde und einfach runter fiel, die Arme weit ausgebreitet! Wow!
    Am andern Tag stand dann Quad-Biken und Dünen-Boarden auf dem Programm. Das war auch cool – mit diesem Quad durch die Dünen zu fräsen, einfach super! Auch das Dünen-Boarden ist kul, wir bekamen einfach ein Brett auf das wir uns am Dünengrad legten, vorne hochzogen und dann die Düne runter rutschten. Leider musste man am Ende vom Plausch wieder die Düne hochlaufen… ächz. Ist eben nicht wie beim Skifahren, wo einem der Lift wieder nach oben zieht…. 😉
  • Nach Swakopmund ging es weiter nach Spitzkoppe, dem „Matterhorn“ Afrikas – allerdings konnten wir mit dem Vergleich nichts anfangen, ausser dass es halt mitten in der Pampa eine mächtige Felserhebungen gab. Dort, am Fuss dieses Berges schlugen wir unsere Zelte auf, allerdings nur für unser Gepäck, denn wir schliefen draussen, unter freiem Sternenhimmel. Das war super, aber etwas windig… Immerhin konnten wir schlafen, unsere Gspänli in den Zelten machten vor lauter Windsturm kaum ein Auge zu.
  • Nächster Stopp war dann in Kamanjab, wo wir am Nachmittag einen Besuch in einer Himba-Siedlung machten. Die Himbas sind einer der letzten traditionellen Stämme Namibias und leben noch immer sehr einfach: Ihre Lehmhütten sind im Kreis angeordnet, in ihrer Mitte haben sie runde Gatter für die Kühe und die Ziegen errichtet. Die Frauen kleiden sich lediglich mit einem Lendenschutz und Schmuck um Hals, Arme und Fesseln. Für die tägliche Reinigungszeremonie verwenden sie kein Wasser, reiben sich mit einer braun-roten Substanz ein und brauchen dafür in etwa 2 ½ Stunden. Nur ganz wenige der Kinder besuchen die Schule, die Männer arbeiten ausserhalb für Geld und die Frauen schauen nach den Kindern und den Tieren.
  • Und dann kam unser nächster Höhepunkt: der Etosha National Park. Etosha bedeutet „der grosse weisse Platz“, der Park ist gekennzeichnet durch eine grosse weisse Ebene aus Salz und Staub, einst ein See, jetzt ausgetrocknet, der in etwa 25 % des Parks ausmacht. Das besondere am Etosha ist, dass er verschiedene „Wasserlöcher“ hat, an denen sich die Tiere in der Trockenzeit wie momentan gerne versammeln. Damit hat man fast schon eine Garantie dafür, früher oder später Tiere zu sehen. Mit Bier bepackt und Kamera ausgerüstet, machten wir uns an die Wasserlöcher unserer Campingplätze und warteten geduldig bis sich ganze Herden von Giraffen, Elefanten und Nashörner um das Wasser sammelten. Es war einmal mehr einfach umwerfend und toll! Aber auch auf unseren „Game Drives“ mit Tommy sahen wir wieder Nashörner, Löwen, Elefanten, Giraffen, Springboks und viele andere schöne Tiere 🙂

Mit der Gruppe haben wir es hier richtig gut getroffen, wir sind eine lustige Truppe von jetzt 15 Leuten und verstehen uns richtig gut. Abends geht es immer lustig zu her, wenn wir mit einem Bier ums Feuer sitzen oder auf dem Dach von Tommy den Sternenhimmel bestaunen, an der Bar den Tag ausklingen lassen oder vor dem Wasserloch auf die Tiere warten. So macht reisen Spass! 🙂

Die Franzosen haben uns mittlerweile aus verschiedensten Gründen verlassen, z.B. weil wir zuviel Deutsch sprechen (was wir nur tun, wenn wir unter uns sind), weil wir zuviel Alkohol trinken (was ist schon ein Bier oder zwei am Abend?), weil wir eine zu grosse Gruppe sind (sie haben sich vorgestellt, dass wir in 4er Gruppen unterwegs wären), weil sie mehr in der Natur sein wollen (ähm ja, mehr geht eigentlich fast nicht, aber gut…) und so weiter…

Morgen geht es weiter nach Windhoek, der Hauptstadt von Namibia und danach freuen wir uns schon riesig aufs Okavango Delta in Botswana, wo wir dann ab übermorgen sein werden!

Macht’s gut und liebe Grüsse

Sara & Tanja

PS: Die Tour haben wir unten angehängt, wer sie lesen möchte (sie ist leider nur auf englisch), muss einfach auf „Lesen“ klicken, dann erscheint der ganze Bericht.

Lesen »



DANKE!!!

1 08 2010

Danke vielmals für eure Geburi-Wünsche, ob hier auf dem Blog, per SMS oder E-Mail! Ich habe mich sehr gefreut! 🙂

Merci, merci, merci!

Tanja



Südafrika – Garden Route (ab Kapstadt)

1 08 2010

Endlich kommt hier der Bericht zu unserer kleinen Rundreise ab Kapstadt: zuerst einen Überblick über unsere Stationen und dann das eine oder andere Erlebnis mit unserem „ugly car“ (hässlichen Auto, so nannte es der Mechaniker, als er uns das Auto übergab), in den Backpackers oder auf der Reise durchs Land. 🙂

 Route:

Tag 1: Kapstadt – Simon’s Town auf schönen Küstenstrassen, Pinguine in ST.

Tag 2: Weiterfahrt nach Hermanus, dem angeblich besten Ort zur Wal- und Delphin-Beobachtung, Abstecher zum Kap der Guten Hoffnung bei schlechtem Wetter.

Tag 3: Weiterfahrt und Kilometer-“fressen“ nach Plettenberg Bay mit Zwischenstopp zur Walbeobachtung in Hermanus und Gansbaai. Seeehr schlechtes Wetter und sooooo kalt!!

Tag 4: Wir bleiben in Plettenberg Bay. Strahlend blaues Wetter! Kaufen eine Bettflasche. Haben Wale beobachtet in PB selbst, die Aussicht genossen, einen Ausflug nach Knysna gemacht und abends feeeein gegessen – mmmmhh. Dabei beschlossen wir unsere Route zu kürzen und nur noch hoch bis Jeffreys Bay zu fahren, um danach wieder zurück nach Kapstadt zu kutschieren, schön gemütlich diesmal über das Landesinnere mit Schwerpunkt auf Landschaft, Passfahrten, spektakuläre Aussichten und Weine. 🙂 Also kein Port Elizabeth, keine Wild Coast, keine Drakensberge, kein Durban und vor allem: kein tropisch-ähnliches Klima – jänu!

Tag 5: Weiterfahrt nach Jeffreys Bay mit Zwischenstopp im Tsitsikamma National Park (Marine Reservat). Küstenwanderung zum Wasserfall und in JayBay noch kurz den Surfern zugeschaut.

Tag 6: Am morgen am Strand den Surfern zugeschaut (die Entscheidungen im „Billabongpro“-Surf-Contest), gegen Abend dann Rückfahrt nach Plettenberg Bay zur Übernachtung.

Tag 7: Gemütliches Frühstück im „Le Fournil“ in PB, danach Weiterfahrt nach Oudtshoorn mit Zwischenstopp am Surfstrand von Victoria Bay und zum Portwein-Testing (Teil 1) in Calitzdorp. 🙂

Tag 8: Weiterfahrt mit den Höhepunkten Meiringskloof (kleiner Spaziergang zum Wasserfall), Portwein-Testing (Teil 2) in Calitzdorp und den Tiefpunkten „Verirrung im Niemandsland auf der Suche nach der richtigen Strasse“ und „keine Unterkunft in Montagu“. Abschluss mit Übernachtung im Backpackers in Robertson (wir nehmen ein Dorm, in dem wir ganz alleine sind, hehe).

Tag 9: Rundfahrt durch das Robertson-Valley, Start mit Käse- und Weinprobe, weiter geht’s mit dem Testen von Muscadel (Süsswein) bei zwei weiteren Weingütern. Weiterfahrt über den du Toitskloof-Pass nach Stellenbosch.

Tag 10: Wein-Testing um Stellenbosch, Start mit Eikendaal (in Schweizer Besitz), danach Lovane (für jeden Wein gab es ein neues Glas!), L’Avenir. Wir bleiben in Stellenbosch. 🙂

Tag 11: Wein-Testing um Stellenbosch, Start mit Delheim (sehr lecker, sehr schönes Weingut), Muratie (nur den Portwein) und Delvare. Am Nachmittag brausen wir schnell zurück ins Toitskloof-Valley, dort findet gerade ein Süsswein- und Suppen-Testing statt. Lecker! Zurück über den du-Toitskloof-Pass, indisch Essen und Übernachten wieder in Stellenbosch.

Tag 12: Verschicken der gekauften Flaschen bei Delvare (nach Hause, danke schon mal der Abholtruppe!), danach nochmals zurück ins Toitskloof-Valley zum Süsswein- und Suppen-Testing. Rückfahrt nach Kapstadt, Auto abgeben, Eis essen, Schlafen.

Tag 13: Tagwach um 6.15, Check-In für unsere Namibia-Tour um 7.30. Abfahrt in unserem Truck „Tommy“ Richtung Namibia um ca. 9 Uhr. Alles weitere zu unserer Namibia-Reise dann im nächsten Bericht.

Fazit unserer Rundreise: viiiiiel Portwein & viel Süsswein, 🙂 eine wunderschöne südafrikanische Landschaft, Backpackers in allen Variationen und viel Abwechslung: Küste, Wale, Surfer, Wein, Pässe, Wasserfälle, Wanderungen, lange Autofahrten, kalt, warm…

Es dürfte eigentlich gerne noch etwas mehr davon sein!

 So, und jetzt noch ein, zwei Episoden unserer Reise. Starten wir doch mit…

… unseren Übernachtungen in den Backpackers (= Jugendherbergen) – immer ein Erlebnis! Wir schulden euch ja noch den Bericht aus dem Dorm (Schlafsaal) von Hermanus: Die Nacht haben wir mehr schlecht als recht überstanden – nicht etwa, weil noch eine Horde weiterer Gäste sich in unserem Schlafsaal einquartiert hätte (unsere Befürchtung), nein, sondern weil unser einziges Gspänli tatsächlich die ganze Nacht durchgeschnarcht hat. 🙁 Egal, auch diese Nacht war am Morgen zu Ende. Dafür war das Frühstück umsonst (das Budget sagte Danke). Und so starteten wir gesättigt und unausgeschlafen unseren Tag – und buchten danach erstmal wieder nur 2er-Zimmer. 😉 In der Zwischenzeit hatten wir uns auch schon an die Backpackers gewöhnt, vor allem die, welche geselliger waren: Grosse und  saubere Gemeinschaftsräume, oft mit einem tollen Cheminée und bequemen Sesseln versehen um sich schön vor dem Feuer bei einem Glas Wein zu wärmen.

 … die Wale und Delphine, die mussten wir einfach sehen! Den Tag in Hermanus starteten wir gesättigt und unausgeschlafen, ganz unter dem Motto der Walbeobachtung. Um es kurz zu machen: gewartet haben wir, immer schön brav an den aussichtsreichsten Aussichtspunkten, und gefahren sind wir dafür auch ganz ordentlich viele Kilometer, aber leider wollten sich uns nur ganz am Ende ein, zwei Wale ganz schüchtern zeigen… Mehr erhofften wir uns dann in Plettenberg Bay, ein weiterer Ort mit angeblich grosser Chance auf Wal- und Delphinbeobachtung. Also los, auf zu den Walen! Zackzack sassen wir am Morgen ziemlich früh im Auto und fuhren die Hauptstrasse in PB runter, immer mit Blick auf das Meer. Und da: Wale! Sara ist fast aus dem Auto gesprungen! 🙂 Und klebte in der Folge an der Frontscheibe, um mich ungeduldig durch die Strassen zu dirigieren, bis wir dann endlichendlich am Parkplatz angekommen waren, auf die Felsen bei der Brandung klettern konnten und freie Sicht hatten. Und tatsächlich, da waren sie, direkt vor uns! Leider ist es halt bei diesen Viechern nicht wie bei denen in der Serengeti: sie verschwinden immer wieder im Wasser, zeigen sich nicht ganz bzw. kommen nur mal mit dem Rücken oder Bauch raus (das sieht dann aus wie Steine an der Wasseroberfläche) oder schwenken ihre Flossen (das gibt schöne „Tail-Fotos“ – wenn man sie nah genug ranzoomen und rechtzeitig knippsen kann) und spritzen Wasserfontänen (leider keine Fotos) – mehr gibt es nicht zu sehen. Aber das alleine war für uns beeindruckend genug!

 … ein bisschen Bewegung durfte natürlich auch nicht fehlen, nämlich eine von vielen Wanderungen im Tsitsikamma National Park, einem  Marinereservat. Wir entschieden uns für die Kürzeste zum Wasserfall, nur 3 km. Dachten wir, bis wir die Tafel vor Ort lasen: 3 km für den Hinweg. Na gut, egal, auch 6 km kriegen wir gut hin, nicht? Schliesslich bin ich auch den Tafelberg hoch gehechelt! Etwas stutzig machte uns lediglich die Zeitangabe: 3 ½ Stunden – was erwartete uns da wohl? Aber ihr kennt uns ja, das schreckt uns nicht ab, also sind wir los marschiert,  immer schön der Küste entlang. Und ich kann euch sagen: es wurde herausfordernd! Es war ein Klettern, diesmal einfach entlang der schönen Küste, über ihre Klippen, Steinfelsen und -Brocken, Gestrüpp und immer begleitet von tosend anrollenden, meterhohen Wellen. Der Wasserfall war wunderschön, die Wanderung doch recht anstrengend und am Ende waren wir beide „ein bisschen“ müde, nach gesamthaft 2 ½ Std Küstenmarsch. Wir hatten wieder eine Rekordzeit aufgestellt. 😉 Zur Belohnung sahen wir am Ende einige Delphine in den Wellen – hach!

 … der internationale Surf-Contest von Jeffrey’s Bay! Als wir ankamen war das Städtchen voll gestopft mit Autos und Surfern. Am nächsten Morgen standen Viertel-, Halbfinal und Final vom Surf-Contest an und weil das bereits um 7 Uhr (!!!) los ging, mussten auch wir natürlich früh aufstehen und uns zum Strand bewegen. Dort suchten wir uns ein schönes Plätzchen im Sand und guckten den Windsurfern zu, immer auf der Suche nach der perfekten Welle und dem perfekten Ritt. Es war fantastisch und beeindruckend! Was die uns alles auf ihren Brettern gezeigt haben – unglaublich! Natürlich durften ein paar Schnappschüsse nicht fehlen um die besten Surfer der Welt auf unserer Kamera festzuhalten.

Ach ja, und dann liefen uns auch unsere „australischen Weinbrüder“ wieder über den Weg, die extra für diesen Contest nach Südadfrika angereist waren. Und wir trafen dort im Backpackers auch wieder auf Tom. Diesmal tranken wir unseren tansaniischen Schnaps (Konyagi) zusammen leer. 🙂

 … Und zum Schluss waren da natürlich noch unsere Weinproben auf den verschiedenen Weingütern: Mit Sicherheit war das unser unbestrittenes Highlight! Wir haben es uns ein paar Tage richtig gut gehen lassen und uns so richtig durch alle Weine getrunken. Vor allem die Port- und Süssweine haben es uns angetan – lecker! Wir haben uns förmlich in sie verliebt, ja wir haben am Port- und den Süssweinen einen Narren gefressen!

 Das nächste Mal: die ersten Eindrücke von unserem Trip nach Namibia!

 Bye, s&t