Südafrika – Garden Route (ab Kapstadt)
1 08 2010Endlich kommt hier der Bericht zu unserer kleinen Rundreise ab Kapstadt: zuerst einen Überblick über unsere Stationen und dann das eine oder andere Erlebnis mit unserem „ugly car“ (hässlichen Auto, so nannte es der Mechaniker, als er uns das Auto übergab), in den Backpackers oder auf der Reise durchs Land. 🙂
Route:
Tag 1: Kapstadt – Simon’s Town auf schönen Küstenstrassen, Pinguine in ST.
Tag 2: Weiterfahrt nach Hermanus, dem angeblich besten Ort zur Wal- und Delphin-Beobachtung, Abstecher zum Kap der Guten Hoffnung bei schlechtem Wetter.
Tag 3: Weiterfahrt und Kilometer-“fressen“ nach Plettenberg Bay mit Zwischenstopp zur Walbeobachtung in Hermanus und Gansbaai. Seeehr schlechtes Wetter und sooooo kalt!!
Tag 4: Wir bleiben in Plettenberg Bay. Strahlend blaues Wetter! Kaufen eine Bettflasche. Haben Wale beobachtet in PB selbst, die Aussicht genossen, einen Ausflug nach Knysna gemacht und abends feeeein gegessen – mmmmhh. Dabei beschlossen wir unsere Route zu kürzen und nur noch hoch bis Jeffreys Bay zu fahren, um danach wieder zurück nach Kapstadt zu kutschieren, schön gemütlich diesmal über das Landesinnere mit Schwerpunkt auf Landschaft, Passfahrten, spektakuläre Aussichten und Weine. 🙂 Also kein Port Elizabeth, keine Wild Coast, keine Drakensberge, kein Durban und vor allem: kein tropisch-ähnliches Klima – jänu!
Tag 5: Weiterfahrt nach Jeffreys Bay mit Zwischenstopp im Tsitsikamma National Park (Marine Reservat). Küstenwanderung zum Wasserfall und in JayBay noch kurz den Surfern zugeschaut.
Tag 6: Am morgen am Strand den Surfern zugeschaut (die Entscheidungen im „Billabongpro“-Surf-Contest), gegen Abend dann Rückfahrt nach Plettenberg Bay zur Übernachtung.
Tag 7: Gemütliches Frühstück im „Le Fournil“ in PB, danach Weiterfahrt nach Oudtshoorn mit Zwischenstopp am Surfstrand von Victoria Bay und zum Portwein-Testing (Teil 1) in Calitzdorp. 🙂
Tag 8: Weiterfahrt mit den Höhepunkten Meiringskloof (kleiner Spaziergang zum Wasserfall), Portwein-Testing (Teil 2) in Calitzdorp und den Tiefpunkten „Verirrung im Niemandsland auf der Suche nach der richtigen Strasse“ und „keine Unterkunft in Montagu“. Abschluss mit Übernachtung im Backpackers in Robertson (wir nehmen ein Dorm, in dem wir ganz alleine sind, hehe).
Tag 9: Rundfahrt durch das Robertson-Valley, Start mit Käse- und Weinprobe, weiter geht’s mit dem Testen von Muscadel (Süsswein) bei zwei weiteren Weingütern. Weiterfahrt über den du Toitskloof-Pass nach Stellenbosch.
Tag 10: Wein-Testing um Stellenbosch, Start mit Eikendaal (in Schweizer Besitz), danach Lovane (für jeden Wein gab es ein neues Glas!), L’Avenir. Wir bleiben in Stellenbosch. 🙂
Tag 11: Wein-Testing um Stellenbosch, Start mit Delheim (sehr lecker, sehr schönes Weingut), Muratie (nur den Portwein) und Delvare. Am Nachmittag brausen wir schnell zurück ins Toitskloof-Valley, dort findet gerade ein Süsswein- und Suppen-Testing statt. Lecker! Zurück über den du-Toitskloof-Pass, indisch Essen und Übernachten wieder in Stellenbosch.
Tag 12: Verschicken der gekauften Flaschen bei Delvare (nach Hause, danke schon mal der Abholtruppe!), danach nochmals zurück ins Toitskloof-Valley zum Süsswein- und Suppen-Testing. Rückfahrt nach Kapstadt, Auto abgeben, Eis essen, Schlafen.
Tag 13: Tagwach um 6.15, Check-In für unsere Namibia-Tour um 7.30. Abfahrt in unserem Truck „Tommy“ Richtung Namibia um ca. 9 Uhr. Alles weitere zu unserer Namibia-Reise dann im nächsten Bericht.
Fazit unserer Rundreise: viiiiiel Portwein & viel Süsswein, 🙂 eine wunderschöne südafrikanische Landschaft, Backpackers in allen Variationen und viel Abwechslung: Küste, Wale, Surfer, Wein, Pässe, Wasserfälle, Wanderungen, lange Autofahrten, kalt, warm…
Es dürfte eigentlich gerne noch etwas mehr davon sein!
So, und jetzt noch ein, zwei Episoden unserer Reise. Starten wir doch mit…
… unseren Übernachtungen in den Backpackers (= Jugendherbergen) – immer ein Erlebnis! Wir schulden euch ja noch den Bericht aus dem Dorm (Schlafsaal) von Hermanus: Die Nacht haben wir mehr schlecht als recht überstanden – nicht etwa, weil noch eine Horde weiterer Gäste sich in unserem Schlafsaal einquartiert hätte (unsere Befürchtung), nein, sondern weil unser einziges Gspänli tatsächlich die ganze Nacht durchgeschnarcht hat. 🙁 Egal, auch diese Nacht war am Morgen zu Ende. Dafür war das Frühstück umsonst (das Budget sagte Danke). Und so starteten wir gesättigt und unausgeschlafen unseren Tag – und buchten danach erstmal wieder nur 2er-Zimmer. 😉 In der Zwischenzeit hatten wir uns auch schon an die Backpackers gewöhnt, vor allem die, welche geselliger waren: Grosse und saubere Gemeinschaftsräume, oft mit einem tollen Cheminée und bequemen Sesseln versehen um sich schön vor dem Feuer bei einem Glas Wein zu wärmen.
… die Wale und Delphine, die mussten wir einfach sehen! Den Tag in Hermanus starteten wir gesättigt und unausgeschlafen, ganz unter dem Motto der Walbeobachtung. Um es kurz zu machen: gewartet haben wir, immer schön brav an den aussichtsreichsten Aussichtspunkten, und gefahren sind wir dafür auch ganz ordentlich viele Kilometer, aber leider wollten sich uns nur ganz am Ende ein, zwei Wale ganz schüchtern zeigen… Mehr erhofften wir uns dann in Plettenberg Bay, ein weiterer Ort mit angeblich grosser Chance auf Wal- und Delphinbeobachtung. Also los, auf zu den Walen! Zackzack sassen wir am Morgen ziemlich früh im Auto und fuhren die Hauptstrasse in PB runter, immer mit Blick auf das Meer. Und da: Wale! Sara ist fast aus dem Auto gesprungen! 🙂 Und klebte in der Folge an der Frontscheibe, um mich ungeduldig durch die Strassen zu dirigieren, bis wir dann endlichendlich am Parkplatz angekommen waren, auf die Felsen bei der Brandung klettern konnten und freie Sicht hatten. Und tatsächlich, da waren sie, direkt vor uns! Leider ist es halt bei diesen Viechern nicht wie bei denen in der Serengeti: sie verschwinden immer wieder im Wasser, zeigen sich nicht ganz bzw. kommen nur mal mit dem Rücken oder Bauch raus (das sieht dann aus wie Steine an der Wasseroberfläche) oder schwenken ihre Flossen (das gibt schöne „Tail-Fotos“ – wenn man sie nah genug ranzoomen und rechtzeitig knippsen kann) und spritzen Wasserfontänen (leider keine Fotos) – mehr gibt es nicht zu sehen. Aber das alleine war für uns beeindruckend genug!
… ein bisschen Bewegung durfte natürlich auch nicht fehlen, nämlich eine von vielen Wanderungen im Tsitsikamma National Park, einem Marinereservat. Wir entschieden uns für die Kürzeste zum Wasserfall, nur 3 km. Dachten wir, bis wir die Tafel vor Ort lasen: 3 km für den Hinweg. Na gut, egal, auch 6 km kriegen wir gut hin, nicht? Schliesslich bin ich auch den Tafelberg hoch gehechelt! Etwas stutzig machte uns lediglich die Zeitangabe: 3 ½ Stunden – was erwartete uns da wohl? Aber ihr kennt uns ja, das schreckt uns nicht ab, also sind wir los marschiert, immer schön der Küste entlang. Und ich kann euch sagen: es wurde herausfordernd! Es war ein Klettern, diesmal einfach entlang der schönen Küste, über ihre Klippen, Steinfelsen und -Brocken, Gestrüpp und immer begleitet von tosend anrollenden, meterhohen Wellen. Der Wasserfall war wunderschön, die Wanderung doch recht anstrengend und am Ende waren wir beide „ein bisschen“ müde, nach gesamthaft 2 ½ Std Küstenmarsch. Wir hatten wieder eine Rekordzeit aufgestellt. 😉 Zur Belohnung sahen wir am Ende einige Delphine in den Wellen – hach!
… der internationale Surf-Contest von Jeffrey’s Bay! Als wir ankamen war das Städtchen voll gestopft mit Autos und Surfern. Am nächsten Morgen standen Viertel-, Halbfinal und Final vom Surf-Contest an und weil das bereits um 7 Uhr (!!!) los ging, mussten auch wir natürlich früh aufstehen und uns zum Strand bewegen. Dort suchten wir uns ein schönes Plätzchen im Sand und guckten den Windsurfern zu, immer auf der Suche nach der perfekten Welle und dem perfekten Ritt. Es war fantastisch und beeindruckend! Was die uns alles auf ihren Brettern gezeigt haben – unglaublich! Natürlich durften ein paar Schnappschüsse nicht fehlen um die besten Surfer der Welt auf unserer Kamera festzuhalten.
Ach ja, und dann liefen uns auch unsere „australischen Weinbrüder“ wieder über den Weg, die extra für diesen Contest nach Südadfrika angereist waren. Und wir trafen dort im Backpackers auch wieder auf Tom. Diesmal tranken wir unseren tansaniischen Schnaps (Konyagi) zusammen leer. 🙂
… Und zum Schluss waren da natürlich noch unsere Weinproben auf den verschiedenen Weingütern: Mit Sicherheit war das unser unbestrittenes Highlight! Wir haben es uns ein paar Tage richtig gut gehen lassen und uns so richtig durch alle Weine getrunken. Vor allem die Port- und Süssweine haben es uns angetan – lecker! Wir haben uns förmlich in sie verliebt, ja wir haben am Port- und den Süssweinen einen Narren gefressen!
Das nächste Mal: die ersten Eindrücke von unserem Trip nach Namibia!
Bye, s&t
Kategorien : Südafrika
Neueste Kommentare