Südafrika – Garden Route (ab Kapstadt)

1 08 2010

Endlich kommt hier der Bericht zu unserer kleinen Rundreise ab Kapstadt: zuerst einen Überblick über unsere Stationen und dann das eine oder andere Erlebnis mit unserem „ugly car“ (hässlichen Auto, so nannte es der Mechaniker, als er uns das Auto übergab), in den Backpackers oder auf der Reise durchs Land. 🙂

 Route:

Tag 1: Kapstadt – Simon’s Town auf schönen Küstenstrassen, Pinguine in ST.

Tag 2: Weiterfahrt nach Hermanus, dem angeblich besten Ort zur Wal- und Delphin-Beobachtung, Abstecher zum Kap der Guten Hoffnung bei schlechtem Wetter.

Tag 3: Weiterfahrt und Kilometer-“fressen“ nach Plettenberg Bay mit Zwischenstopp zur Walbeobachtung in Hermanus und Gansbaai. Seeehr schlechtes Wetter und sooooo kalt!!

Tag 4: Wir bleiben in Plettenberg Bay. Strahlend blaues Wetter! Kaufen eine Bettflasche. Haben Wale beobachtet in PB selbst, die Aussicht genossen, einen Ausflug nach Knysna gemacht und abends feeeein gegessen – mmmmhh. Dabei beschlossen wir unsere Route zu kürzen und nur noch hoch bis Jeffreys Bay zu fahren, um danach wieder zurück nach Kapstadt zu kutschieren, schön gemütlich diesmal über das Landesinnere mit Schwerpunkt auf Landschaft, Passfahrten, spektakuläre Aussichten und Weine. 🙂 Also kein Port Elizabeth, keine Wild Coast, keine Drakensberge, kein Durban und vor allem: kein tropisch-ähnliches Klima – jänu!

Tag 5: Weiterfahrt nach Jeffreys Bay mit Zwischenstopp im Tsitsikamma National Park (Marine Reservat). Küstenwanderung zum Wasserfall und in JayBay noch kurz den Surfern zugeschaut.

Tag 6: Am morgen am Strand den Surfern zugeschaut (die Entscheidungen im „Billabongpro“-Surf-Contest), gegen Abend dann Rückfahrt nach Plettenberg Bay zur Übernachtung.

Tag 7: Gemütliches Frühstück im „Le Fournil“ in PB, danach Weiterfahrt nach Oudtshoorn mit Zwischenstopp am Surfstrand von Victoria Bay und zum Portwein-Testing (Teil 1) in Calitzdorp. 🙂

Tag 8: Weiterfahrt mit den Höhepunkten Meiringskloof (kleiner Spaziergang zum Wasserfall), Portwein-Testing (Teil 2) in Calitzdorp und den Tiefpunkten „Verirrung im Niemandsland auf der Suche nach der richtigen Strasse“ und „keine Unterkunft in Montagu“. Abschluss mit Übernachtung im Backpackers in Robertson (wir nehmen ein Dorm, in dem wir ganz alleine sind, hehe).

Tag 9: Rundfahrt durch das Robertson-Valley, Start mit Käse- und Weinprobe, weiter geht’s mit dem Testen von Muscadel (Süsswein) bei zwei weiteren Weingütern. Weiterfahrt über den du Toitskloof-Pass nach Stellenbosch.

Tag 10: Wein-Testing um Stellenbosch, Start mit Eikendaal (in Schweizer Besitz), danach Lovane (für jeden Wein gab es ein neues Glas!), L’Avenir. Wir bleiben in Stellenbosch. 🙂

Tag 11: Wein-Testing um Stellenbosch, Start mit Delheim (sehr lecker, sehr schönes Weingut), Muratie (nur den Portwein) und Delvare. Am Nachmittag brausen wir schnell zurück ins Toitskloof-Valley, dort findet gerade ein Süsswein- und Suppen-Testing statt. Lecker! Zurück über den du-Toitskloof-Pass, indisch Essen und Übernachten wieder in Stellenbosch.

Tag 12: Verschicken der gekauften Flaschen bei Delvare (nach Hause, danke schon mal der Abholtruppe!), danach nochmals zurück ins Toitskloof-Valley zum Süsswein- und Suppen-Testing. Rückfahrt nach Kapstadt, Auto abgeben, Eis essen, Schlafen.

Tag 13: Tagwach um 6.15, Check-In für unsere Namibia-Tour um 7.30. Abfahrt in unserem Truck „Tommy“ Richtung Namibia um ca. 9 Uhr. Alles weitere zu unserer Namibia-Reise dann im nächsten Bericht.

Fazit unserer Rundreise: viiiiiel Portwein & viel Süsswein, 🙂 eine wunderschöne südafrikanische Landschaft, Backpackers in allen Variationen und viel Abwechslung: Küste, Wale, Surfer, Wein, Pässe, Wasserfälle, Wanderungen, lange Autofahrten, kalt, warm…

Es dürfte eigentlich gerne noch etwas mehr davon sein!

 So, und jetzt noch ein, zwei Episoden unserer Reise. Starten wir doch mit…

… unseren Übernachtungen in den Backpackers (= Jugendherbergen) – immer ein Erlebnis! Wir schulden euch ja noch den Bericht aus dem Dorm (Schlafsaal) von Hermanus: Die Nacht haben wir mehr schlecht als recht überstanden – nicht etwa, weil noch eine Horde weiterer Gäste sich in unserem Schlafsaal einquartiert hätte (unsere Befürchtung), nein, sondern weil unser einziges Gspänli tatsächlich die ganze Nacht durchgeschnarcht hat. 🙁 Egal, auch diese Nacht war am Morgen zu Ende. Dafür war das Frühstück umsonst (das Budget sagte Danke). Und so starteten wir gesättigt und unausgeschlafen unseren Tag – und buchten danach erstmal wieder nur 2er-Zimmer. 😉 In der Zwischenzeit hatten wir uns auch schon an die Backpackers gewöhnt, vor allem die, welche geselliger waren: Grosse und  saubere Gemeinschaftsräume, oft mit einem tollen Cheminée und bequemen Sesseln versehen um sich schön vor dem Feuer bei einem Glas Wein zu wärmen.

 … die Wale und Delphine, die mussten wir einfach sehen! Den Tag in Hermanus starteten wir gesättigt und unausgeschlafen, ganz unter dem Motto der Walbeobachtung. Um es kurz zu machen: gewartet haben wir, immer schön brav an den aussichtsreichsten Aussichtspunkten, und gefahren sind wir dafür auch ganz ordentlich viele Kilometer, aber leider wollten sich uns nur ganz am Ende ein, zwei Wale ganz schüchtern zeigen… Mehr erhofften wir uns dann in Plettenberg Bay, ein weiterer Ort mit angeblich grosser Chance auf Wal- und Delphinbeobachtung. Also los, auf zu den Walen! Zackzack sassen wir am Morgen ziemlich früh im Auto und fuhren die Hauptstrasse in PB runter, immer mit Blick auf das Meer. Und da: Wale! Sara ist fast aus dem Auto gesprungen! 🙂 Und klebte in der Folge an der Frontscheibe, um mich ungeduldig durch die Strassen zu dirigieren, bis wir dann endlichendlich am Parkplatz angekommen waren, auf die Felsen bei der Brandung klettern konnten und freie Sicht hatten. Und tatsächlich, da waren sie, direkt vor uns! Leider ist es halt bei diesen Viechern nicht wie bei denen in der Serengeti: sie verschwinden immer wieder im Wasser, zeigen sich nicht ganz bzw. kommen nur mal mit dem Rücken oder Bauch raus (das sieht dann aus wie Steine an der Wasseroberfläche) oder schwenken ihre Flossen (das gibt schöne „Tail-Fotos“ – wenn man sie nah genug ranzoomen und rechtzeitig knippsen kann) und spritzen Wasserfontänen (leider keine Fotos) – mehr gibt es nicht zu sehen. Aber das alleine war für uns beeindruckend genug!

 … ein bisschen Bewegung durfte natürlich auch nicht fehlen, nämlich eine von vielen Wanderungen im Tsitsikamma National Park, einem  Marinereservat. Wir entschieden uns für die Kürzeste zum Wasserfall, nur 3 km. Dachten wir, bis wir die Tafel vor Ort lasen: 3 km für den Hinweg. Na gut, egal, auch 6 km kriegen wir gut hin, nicht? Schliesslich bin ich auch den Tafelberg hoch gehechelt! Etwas stutzig machte uns lediglich die Zeitangabe: 3 ½ Stunden – was erwartete uns da wohl? Aber ihr kennt uns ja, das schreckt uns nicht ab, also sind wir los marschiert,  immer schön der Küste entlang. Und ich kann euch sagen: es wurde herausfordernd! Es war ein Klettern, diesmal einfach entlang der schönen Küste, über ihre Klippen, Steinfelsen und -Brocken, Gestrüpp und immer begleitet von tosend anrollenden, meterhohen Wellen. Der Wasserfall war wunderschön, die Wanderung doch recht anstrengend und am Ende waren wir beide „ein bisschen“ müde, nach gesamthaft 2 ½ Std Küstenmarsch. Wir hatten wieder eine Rekordzeit aufgestellt. 😉 Zur Belohnung sahen wir am Ende einige Delphine in den Wellen – hach!

 … der internationale Surf-Contest von Jeffrey’s Bay! Als wir ankamen war das Städtchen voll gestopft mit Autos und Surfern. Am nächsten Morgen standen Viertel-, Halbfinal und Final vom Surf-Contest an und weil das bereits um 7 Uhr (!!!) los ging, mussten auch wir natürlich früh aufstehen und uns zum Strand bewegen. Dort suchten wir uns ein schönes Plätzchen im Sand und guckten den Windsurfern zu, immer auf der Suche nach der perfekten Welle und dem perfekten Ritt. Es war fantastisch und beeindruckend! Was die uns alles auf ihren Brettern gezeigt haben – unglaublich! Natürlich durften ein paar Schnappschüsse nicht fehlen um die besten Surfer der Welt auf unserer Kamera festzuhalten.

Ach ja, und dann liefen uns auch unsere „australischen Weinbrüder“ wieder über den Weg, die extra für diesen Contest nach Südadfrika angereist waren. Und wir trafen dort im Backpackers auch wieder auf Tom. Diesmal tranken wir unseren tansaniischen Schnaps (Konyagi) zusammen leer. 🙂

 … Und zum Schluss waren da natürlich noch unsere Weinproben auf den verschiedenen Weingütern: Mit Sicherheit war das unser unbestrittenes Highlight! Wir haben es uns ein paar Tage richtig gut gehen lassen und uns so richtig durch alle Weine getrunken. Vor allem die Port- und Süssweine haben es uns angetan – lecker! Wir haben uns förmlich in sie verliebt, ja wir haben am Port- und den Süssweinen einen Narren gefressen!

 Das nächste Mal: die ersten Eindrücke von unserem Trip nach Namibia!

 Bye, s&t



Südafrika – kurzes Hallo

24 07 2010

… wir sind auf dem Sprung nach Namibia (morgen früh geht es los) und sind gerade von unserer kleinen Tour hoch bis Jeffreys Bay zurückgekommen – die News und Föteli gibt es bei nächster Gelegenheit, was sich evt. noch etwas dahinziehen kann… (wegen fehlender Internet-Verbindung 🙁 ). Aber wir tun unser Bestes – versprochen! 🙂

… und tschüss!



Südafrika – Kapstadt, zum Zweiten

15 07 2010

Und weiter geht’s mit den Berichten, diesmal aus unseren ersten Tagen in Kapstadt. Auf den nächsten paar Zeilen findet ihr die Erlebnisse

–         von unserer Weintour

–         von unserer Tafelberg- und Lions Head-Besteigung

–         unsere ersten Kilometer unterwegs mit dem Mietauto

Viel Spass! 🙂

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Die Weintour war ein echtes Ereignis!:) Was wir uns als gediegene Fahrt ins Grüne mit Gaumenfreuden vorstellten, wurde zu einer echten Partyfahrt mit 1a-Unterhaltung… Aber der Reihe nach:

Morgens um 8.30 sollte es los gehen und tatsächlich, um 8.45 wurden wir auch abgeholt. Von Bruce, unserem Wein-Guide. Seine erste Frage: Woher kommt ihr und auf unsere Antwort kam postwendend: „Oh, great, normal people!“ (super, normale Leute!). Als wir ihn mit grossen Fragezeichen anschauten meinte er: „The others in the car are from Australia“ (Die andern im Auto sind aus Australien). Hihi, ging ja schon mal gut los. Als wir dann beim Auto ankamen, haben wir uns schön brav in den Haufen junger Aussie’s, Amis und Damen asiatischen Einschlags gesetzt, die allesamt schon recht gut „zwäg“ waren, und dann kam Tom aus den USA noch dazu und los ging es. Und zwar im doppelten Sinn des Wortes: Wir fuhren los und das Cabaret mit der Truppe und Bruce begann: Bruce erzählte Australier-Witze, in Südafrika als Weinschnösel verspottet. Und unsere Truppe lachte sich kaputt, johlte – unser Bus bebte! 🙂 Das konnte ja heiter werden. Unser erster Stopp auf einem der Weingüter begann dann mit einer gekonnten Einführung über gute und schlechte Weingläser, Weinfarbe (die vom Weisswein) und wie man den Wein testet, also im Mund „hin- und herfliessen“ lässt, sozusagen. Nämlich so: einen Schluck nehmen, im Mund nach links und nach rechts „schieben“, dann nach vorne und zurück über die Zunge runterschlucken – alles bei geschlossenem Mund – und nach dem Schlucken über die Nase ausatmen. Und Bruce machte es vor und das Ganze wurde natürlich mit einem Gejohle quittiert, hihi. Dann durfte jeder selber testen und … Stille! Alle waren super beeindruckt und es hagelte Komplimente 🙂

Gut, wir durften 6 Weine individuell testen und a discretion Käsestückchen mampfen – mmmhh, das war lecker! Und weiter ging’s, nächste Station: wiederum ein wunderschönes Anwesen, wir wurden herzlich empfangen und durch das Weingut geführt, bevor wir dann an einem grossen Tisch im Garten mit famosen Blick in die Weite und an der Sonne degustieren durften. Auf die Frage nach dem „Wer will was?“ sagte Bruce (frei übersetzt): „Gib denen da links was Billiges, die wollen einfach Alkohol, und den beiden Mädels und ihm (Tom war gemeint) was Rechtes.“ Und schon ging das Gelächter und die Witzlerei weiter… 😉 Noch besser wurde es, als die Truppe rausfand, dass der Behälter in der Mitte kein Weinkühler war, sondern der Topf um den Wein wegzuschütten! Und das kam dann gar nicht in Frage! Als eine der Girls ihren Wein ausleeren wollte, schnappte sich die Andere das Glas und leerte es in einem Zug. Damit war natürlich das nächste Opfer gefunden! Gut, wir haben das Ganze in guter Unterhaltung und mit leckerem Wein „überstanden“ – als nächstes stand Mittagessen auf dem Programm. Das war auch bitternötig, wir brauchten alle dringend was im Magen! Der Rest ist kurz erzählt: Danach ging es bei den zwei folgenden Weingüter wesentlich gesitteter zu und her. Und dann kam der Höhepunkt: Plötzlich musste alles schnellschnell gehen, eine weitere Weindegustation wäre auf dem Programm gestanden, aber es gab eine Planänderung und Bruce fuhr uns zu einer Brandy-Destillerie. Dort kamen wir auf den letzten Drücker noch rein und zur Probe mit dem Brandy-Meister Demron – es war einfach mega! Tja, Leute, wisst ihr wie man einen Brandy degustiert bzw. richtig auskostet??? Das geht so: Einen Schluck nehmen, ihn im vorderen Teil des Mundes halten und kauen (richtig: kauen!), dann langsam runterschlucken, Luft durch den Mund einatmen und durch die Nase ausatmen – und? Wow! 🙂

So, damit hatten wir einen krönenden Abschluss und auf der Heimfahrt gab es Partymusik: YMCA und andere Hits und der ganze Bus sang mit Inbrunst mit!

Tja, war das eine Kaffeefahrt!

Am Tag danach war schönes Wetter angesagt und so verschoben wir kurzfristig unsere Weiterreise um einen Tag und planten die Besteigung des Tafelberges UND des Lions Head. Denn gemäss dem Besitzer unseres Backpackers ist der Tafelberg was für die Touristen, aber die Einheimischen besteigen den Lions Head! Und da wir natürlich nicht nur auf den ausgetretenen Touri-Pfaden wandeln wollten, musste es halt auch der Lions Head sein – wir waren uns ja vom Kili einiges schon gewohnt 😉

Am Morgen marschierten wir dann bei schönem Wetter los. Da wir mittlerweilen ja zu den Budget-Touris gewechselt haben, sparten wir uns das Taxi zur Cable-Station des Tafelberges (Startpunkt für die Besteigung) uns spazierten den Weg hoch – immerhin zusätzliche 1 ½ Stunden… „Leider“ hatten wir typisches Kapstadt-Wetter: Sonnenschein, blauer Himmel – und eine einzige Wolke, die am Tafelberg hing. Super! Also beschlossen wir kurzfristig, zuerst den Lions Head zu erklimmen – vielleicht verschwand die Wolke ja am Nachmittag? Erklimmen war dann übrigens genau das richtige Wort: Wir mussten regelrecht klettern! An einem bestimmten Punkt waren wir überzeugt, dass es einfach nicht weitergehen kann – bis uns 2 Kinder mit Mutter entgegenkletterten *hüstel* also, wir immer brav weiter rauf. Die Frage, wie wir hier wieder runter kommen sollten, versuchten wir uns möglichst nicht zu stellen… Oben angekommen erwartete uns dann eine traumhafte 360 Grad Rundumsicht, herrlich!

Der Abstieg war dann wesentlich einfacher als gedacht 🙂

Unten angekommen, ging es weiter zum Tafelberg. Mittlerweilen hatte sich die Wolke verzogen, aber es war auch schon 15 Uhr – etwas spät eigentlich, um noch hoch zu kommen. Also nahmen wir das erste Taxi für die letzten 2 Kilometer bis zur Cable-Station. Und fragten nach dem Weg hoch und der Dauer. Die Antwort: 2.5 Stunden hoch. Hmm. Die letzte Fahrt runter ging um 18 Uhr und es war klar, dass wir definitiv nicht runterlaufen wollten. Also hoch laufen oder hoch fahren? Tja, ihr kennt ja Sara… Und so gab ich mich halt in mein Schicksal und hängte mich an ihre Fersen. Natürlich legte sie ein Höllentempo vor, es war ja jetzt schon 15.25… Ich also keuchte hinterher. Da war nix mehr mit pole-pole, wie ich mir das vom Kili gewohnt war! Und schön stetig war der Weg auch gar nicht mehr, nein, es war gleich von unten weg eine halbe Kletterpartie: Zwar gab es einen Weg mit schönen Stufen, nur waren diese Stufen so hoch, dass von bequem keine Rede sein kann. In der Hälfte des Weges überholten wir zwei Amis (!!). Immer wieder begegneten uns bergab laufende Leute und wünschten uns viel Glück (haha, das kannte ich vom Kili, aber das war ja wohl kein Vergleich!!). Und dann stand plötzlich Tom vor uns (genau, der kultivierte Ami von der Weintour), das war lustig! Noch 5 Minuten, meinte er, und 10 zur Cable-Station. Wow, für mich nahm er doch glatt schon eine Engelsgestalt an 😉 Ok, wir also weiter und oben angekommen ein Blick auf die Uhr: 16.50 Uhr! Könnt ihr es glauben? Wir hatten den Aufstieg 35 Minuten schneller als angegeben geschafft! Tja, Sara und ihr Höllentempo! Oben auf dem Plateau war es traumhaft: Die Aussicht, die Weite. Aber es war genauso grausig kalt und windig – wie von allen vorgewarnt.

Als nächstes bestiegen wir die Seilbahn runter, auch ein Erlebnis, denn sie dreht sich einmal um sich selbst, so dass man ebenfalls einen Rundumblick geniessen kann. Unten angekommen, wir wieder ganz die Budget-Touris: Kein Geld für ein Sammel-Taxi und folglich natürlich erst recht keines für uns alleine. 😉 Also hiess es runtermarschieren… Auf halbem Weg dann hält plötzlich vor uns ein Taxi und drin sitzt: Tom, meine leibhaftige Engelsgestalt! Ob wir mit wollen? Ähm, ja, klar 🙂 schliesslich ging es genau bis vor unser Backpackers, da konnten wir doch nicht nein sagen! Hihi.

Im Backpackers angekommen waren wir stehend k.o.! Wir schafften es noch ins Mama Africa vis-a-vis und ich bekam einen groooooossen Teller Fleisch (Sara ein Vegi-Curry). Und dann ab ins Bett, todmüde wir beide.

Alles in allem sind wir wohl 7 Stunden gelaufen und geklettert. Und wir wussten bereits im Bett, was uns am Tag darauf erwartete: Muskelkater! 😉

Am nächsten Morgen standen wir auf mit: Muskelkater! Und dann machten wir uns auf die Suche nach einem Mietauto. Und fanden das ganz schnell, wir konnten es am Mittag schon übernehmen und so fuhren wir also im Linksverkehr in Kapstadt los Richtung Kap-Halbinsel mit dem Ziel Kap der guten Hoffnung. Das Wetter war herrlich, sogar die obligate Wolke vor dem Tafelberg war nicht zu sehen! Die Fahrt entlang der Atlantikküste traumhaft. Und dann, kurz vor dem Nationalpark, den Pinguinen winken. Neeeein, aber nicht mit Sara! Anhalten, Kamera packen, aussteigen, Eintritt zahlen und Pinguine schauen… Ich ging übrigens nicht mit, sondern wartete draussen 🙂 Und bis Sara dann zurückkam, war es für das Kap zu spät und so suchten wir uns gleich bei den Pinguinen eine Unterkunft. Als wir heute morgen aufstanden: Regen! Dunkle Wolken, kalt und windig. Aber egal, uns hält ja nichts zurück, also los ans Kap. Regenhose und –jacke montieren und dann raus und an die Aussichtspunkte spazieren. Kamera bleibt im Auto. Das war ein Fehler! Denn auf halbem Weg hört der Regen auf und es wird heller und heller… Das muss natürlich festgehalten werden: Also Sara zurück zum Auto um die Kamera zu holen 🙂 Tja, und so konnten wir noch ein paar schöne Stimmungsfotos machen, den Regenbogen festhalten und auch die obligaten Touri-Bilder schiessen: Ich vor dem Kap, Sara vor dem Kap, Sara vom dem Leuchtturm, ich vor der Brandung etc. 🙂

Danach ging es weiter wieder die Küste hoch und Richtung Port Elizabeth (was noch meilenweit entfernt ist!). Unterwegs sahen wir doch tatsächlich Wale – wow! Wobei, Wale ist etwas übertrieben, wir sahen die Wasserfontäne und konnten die zugehörigen Wale erahnen. Es war wirklich kitschig, wie auf diesen Bilderbuchfotos – einfach super!

Über Nacht bleiben wir heute (14.7.2010) im Backpackers in Hermanus. Wir haben unser Budget kalkuliert und mussten feststellen, dass wir mit dem Eintritt in den Nationalpark unser Tagesbudget für Essen fast schon überschritten haben. Somit bleibt uns nur noch die billigste Unterkunft: ein Bett im Dorm, also dem Schlafsaal. Und konsequent wie wir sind, haben wir das natürlich umgesetzt.

Wir werden euch berichten, wie es uns ergangen ist 🙂 Noch sind wir optimistisch: 6 Betten in unserem Zimmer, nur eines belegt. Obwohl, es könnten in der Zwischenzeit mehr belegte sein, denn es gab ein paar Neu-Ankömmlinge… Wir werden sehen. Momentan geniessen wir das Cheminee-Feuer, sitzen direkt davor uns lassen uns die Füsse wärmen. Neben uns übrigens: Tom 🙂 Haben ihn hier wieder getroffen – lustig nicht? Er war wieder auf einer Weintour und hat einen guten Tropfen mitgebracht. So gab es zum Abendessen ein Gläschen Wein (gesponsert), Pasta und Tomatensauce – alles budgetgerecht 🙂

So. Jetzt aber genug getippt. Gute Nacht und bis zum nächsten Mal!

PS: … wer Schreibfehler findet, darf sie behalten! 🙂 Damit wir das mal noch ganz grundsaetzlich geklaert haetten…

Link zu den Fotos:  hier klicken



Südafrika – Kaptstadt!

9 07 2010

Am Mittwoch, 7.7.2010, um 12.55 sind wir in Kapstadt gelandet. Wurden vom Flughafen abgeholt und direkt vor unserem Backpackers an der Longstreet abgeladen. Was für ein Service! 🙂 Und dann haben wir unser Zimmer bezogen und uns erstmal aufs Ohr gehauen. Denn nach einer Nacht ohne Schlaf, die wir zuerst in der Reception eines tollen Hotels und danach auf dem Flughafen von Dar verbracht haben, waren wir erledigt… und schliesslich wollten wir für den Match Deutschland-Spanien fit sein 😉 Gut, nach ca. 2 Stunden Schlaf wir wieder auf und die Umgebung sondieren. Was nicht wirklich schwierig war, denn die Longstreet, da ist man einfach gleich mittendrin im Geschehen. Kein Problem einen Fernseher zu finden, umzingelt von den Vuvuzelas (sind live genauso nervtötend) und von einer Menge anderer Fussballfans. Und jupiii, Spanien hat gewonnen und Sara ist in Marcels Tipp-Spiel auf Platz 1 vorgerutscht! Wow, was für ein erfolgreicher Abend 😉

Am Tag danach galt es, unsere nächsten Wochen zu organisieren: den Trip nach Namibia und die Zeit bis zu unserem Abflug nach Singapur. Nach unseren Erfahrungen in Tansania grauste uns etwas davor und wir planten vorsichtshalber schon mal einen Nachmittag dafür ein. Nach einer Runde Ausschlafen und einem Cornflakes-Frühstück also der Gang zur Reception um zu erfahren, wo bzw. bei wem man das am besten tun kann. Und hey, wir wurden gleich bestens vor Ort beraten und nach einer kurzen Überdenkzeit hatten wir innerhalb von rund einer Stunde unsere nächsten 6 Wochen verplant und gebucht – ihr könnt euch nicht vorstellen, was für eine Erleichterung! Nach Tansania (verhandeln, diskutieren, verhandeln und nochmals verhandeln) war dies echt ein Highlight! Und so blieb uns doch tatsächlich der Rest des Tages für Sightseeing in Kapstadt, und das bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen 🙂

Unser Fazit nach den ersten zwei Tagen hier: Kapstadt ist schlichtweg entspannend. Viele kleine Details sind einfach irgendwie einfacher und preisgünstiger, z.B. die Wäsche: Abgabe an der Reception bis 9.30, zurück um ca. 17.30, für 25 Rand pro 5 kg, was umgerechnet rund 3 Franken sind und unsere ganze dreckige Wäsche beinhaltet. In Tansania hätte uns das Gleiche 20’000 Schilling gekostet, also rund 15 Franken – und das war der Endpreis, also nach der Preisverhandlung! Denn dort wurde nach Stück gezählt und Socken und Unterwäsche, Kappe und Schal haben natürlich ganz schön eingeschenkt!

Unser Plan für die nächsten Tage sieht wie folgt aus: Heute Nachmittag eine geführte Tour durch die Townships von Kapstadt, morgen Büro machen, wenn’s voraussichtlich regnen wird. Und irgendwo in einem Internetcafé den Blog aktualisieren, uns durch eure Kommentare lesen und diese kommentieren 🙂 Am Sonntag Weintour durch die Winelands um Kapstadt. Montag oder Dienstag machen wir uns dann auf Richtung Port Elizabeth und die Küste bis hinauf nach Durban. Für dieses Reisli haben wir rund zwei Wochen Zeit, bevor dann am 25.7. unsere Tour nach Namibia bis zu den Victoria Falls startet.

Und uns bleibt sooooo viel Zeit 🙂

Hugs aus Capetown!

Sara & Tanja